Essen. DFB und Klubs der dritten Liga erklären, die Saison zu Ende spielen zu wollen. Das hat derzeit vor allem Symbolcharakter. Ein Kommentar.

Es ist eine vorsichtige Willenserklärung. Mehr nicht. Der DFB und die Vereine der 3. Liga haben nach einer Videokonferenz die Absicht bekundet, die Saison noch zu Ende spielen zu wollen. Das heißt natürlich nicht viel, sagt aber doch etwas aus.

Die Behörden entscheiden über den Spielbetrieb

Weder DFB noch Drittligaklubs können entscheiden, ob und wann wieder gespielt wird. Darüber befinden andere Instanzen. Die Erklärung nach der Videokonferenz ist daher angemessen zurückhaltend formuliert: Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes dürfe nicht zu Lasten der Allgemeinheit und des Gesundheitsschutzes gehen. Entscheidend seien „Behördliche Verfügungsgrundlagen.“

Die Erklärung zeigt - und das ist ausdrücklich nicht hämisch gemeint - die Grenzen des Fußballs, die Machtlosigkeit eines Verbandes jenseits eines Millionenpublikums. In der Dritten Liga und darunter sind die Klubs und ihr Verband ähnlich hilflos wie Bundesligisten anderer Sportarten.

Die Erklärung bleibt vage

Vage bleiben die Aussagen daher auch darüber, wie genau die Saison zu Ende gespielt werden soll, falls die Behörden wirklich grünes Licht geben sollten. Auch das hat gute Gründe. Von Geisterspielen ist bewusst keine Rede. Anders als für insbesondere die Klubs in der ersten Bundesliga stellen für die Klubs in der 3. Liga Spiele ohne (zahlendes) Publikum eher einen Alptraum dar, weil Fernsehgelder in ihren Etats einen deutlich geringeren Posten auf der Einnahmenseite ausmachen. Es bleibt also die Frage, ob unter diesen Umständen elf Spieltage wirklich heilsbringend für die Klubs wären.

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Immerhin steht das gemeinsame Statement, gleich wie groß die Aussagekraft am Ende ist, für einen ordentlichen Durchhaltewillen der Beteiligten – und für eine sture Hoffnung auf baldige Normalisierung. Auch wenn diese Sturheit die dunklen Wolken aus ungewissen Perspektiven und wirtschaftlichen Problemen, die sich über den Klubs auftürmen, realistisch gesehen nicht wirklich vertreiben können, hilft dem Fußballfan jeder noch so kleine Lichtstrahl an Normalität, der diese Wolken durchdringt. Viel mehr als ein solcher Schimmer ist die Erklärung zur 3. Liga nicht, aber immerhin das.