Berlin. Krawalle von Dresdner Fußballfans haben seit der deutschen Vereinigung Tradition. Bereits 1991 musste das Europapokal-Rückspiel von Dynamo Dresden gegen Roter Stern Belgrad abgebrochen werden. Dynamo wurde daraufhin von der UEFA für zwei Europapokal-Spielzeiten gesperrt.

Auch in der Bundesliga-Zeit des Vereins gab es bis 1995 immer wieder schwere Ausschreitungen gewalttätiger Dresdner Hooligans. In den folgenden Jahren setzte sich die Serie von Ausschreitungen fort. Zuletzt sorgten Dynamo-Rowdys vor allem im DFB-Pokal für reichlich Ärger und riefen damit die DFB-Gerichtsbarkeit auf den Plan.

21. Februar 2005: Der Karlsruher SC stellt Strafanzeige gegen die Randalierer beim Zweitliga-Spiel gegen Dynamo Dresden (1:1). Trotz starker Sicherheitsvorkehrungen werden aus dem Dresdner Block und später auch von KSC-Fans Feuerwerkskörper abgefeuert. Drei Zuschauer erleiden Brandverletzungen. In der 67. Minute wird das Spiel zehn Minuten lang unterbrochen.

17. Februar 2006: Nach der Zweitliga-Partie von Dynamo bei Eintracht Braunschweig kommt es vor dem Stadion zu Krawallen. Etwa 1000 der 3000 mitgereisten Dresdner bewerfen die Polizei nach der 0:1-Niederlage mit Steinen und schlagen Autoscheiben ein.

28. Oktober 2006: Bei schweren Ausschreitungen Dresdner Fans beim Spiel der Regionalliga zwischen Hertha BSC II und Dynamo (1:1) werden in Berlin 23 Polizisten verletzt. 22 Randalierer werden festgenommen.

10. Juni 2007: Unmittelbar nach dem 2:0-Finalsieg von Dynamo Dresden beim FC Erzgebirge Aue II im sächsischen Landespokal stürmen Dresdner Anhänger den Rasen und prügeln sich mit der Polizei. Die Spieler flüchten in die Kabinen.

28. Oktober 2007: Nach dem Spiel in der sächsischen Landesliga zwischen Dynamo Dresden II und dem 1. FC Lok Leipzig (2:0) kommt es zu Ausschreitungen. Zehn Menschen, darunter vier Polizisten, werden verletzt. 229 Gewalttäter werden in Gewahrsam genommen.

24. Mai 2011: 14 Festnahmen und 16 Strafanzeigen lautet die Randale-Bilanz nach dem Relegations-Rückspiel zur 2. Liga in Osnabrück. Beim 3:1-Sieg nach Verlängerung von Dresden verhindert die Polizei nach eigenen Angaben "größere Ausschreitungen". Der Schiedsrichter pfeift die Partie bereits kurz vor Ablauf der offiziellen Spielzeit ab. Beim anschließenden Sturm auf den Rasen werden Polizisten von Dynamo-Fans attackiert.

25. Oktober 2011: Während der DFB-Pokalpartie zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden (2:0) kommt es zu massiven Störungen durch Dynamo-Anhänger. Das Spiel steht wegen des Zündens von bengalischen Feuern sowie Rauch- und Knallkörpern mehrfach kurz vor dem Abbruch. Bei Krawallen rund um das Stadion werden mehrere Personen verletzt und festgenommen. Der DFB-Kontrollausschuss fordert den Ausschluss von Dynamo Dresden aus dem Pokal-Wettbewerb in der Saison 2012/13. Das DFB-Bundesgericht kippt das Urteil und verhängt stattdessen ein Geisterspiel in der 2. Bundesliga sowie eine Geldstrafe in Höhe von 100 000 Euro - als letzte Warnung.

31. Oktober 2012: Rund um das Pokalspiel bei Hannover 96 randalieren erneut Fans von Dynamo Dresden. 18 Dynamo-Anhänger werden in Gewahrsam genommen und drei Hooligans wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen. Laut Polizei hätten nur mit einem Großaufgebot von rund 1000 Beamten rund um die 3:4-Niederlage der Dresdner im Elfmeterschießen schwere Krawalle verhindert werden können. Das DFB-Sportgericht schließt Dresden für die kommende Saison vom Pokal aus. Hannover muss 70 000 Euro Strafe zahlen.

09. Februar 2013: Nach der 0:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern griffen Dynamo-Hooligans auf dem Messeplatz Polizisten an, beschädigten vier Busse und Einsatzfahrzeuge der Polizei. Zwei Personen wurden verletzt. Vor und während des Spiels wurde im Stadion Pyrotechnik abgebrannt.

06. Dezember 2013: Etwa 250 Dresdner Randalierer ziehen vor der Partie bei Arminia Bielefeld (1:1) eine Spur der Verwüstung. Es wurde versucht, den Bahnhof zu stürmen. Es kam zu Plünderungen und Sachbeschädigungen. 17 Polizeibeamte wurden zum Teil schwer verletzt. Erneut wurde Pyrotechnik im Stadion gezündet.