Cottbus. . Weiter unbesiegt und mit Helmes einen Knipser dazubekommen: Beim 1. FC Köln ist viel Optimismus eingezogen. Die Botschaft nach dem hohen Sieg in Cottbus lautet: Mit Rückkehrer Helmes sind die Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr gestiegen.

Sein Auftakt nach Maß lässt das Kölner Fußballherz schon rasen. Patrick Helmes aber ließ sich nach dem 4:0-Sieg seines FC in Cottbus nicht euphorisieren. "Das war ein gutes Statement zu diesem Zeitpunkt. Jetzt geht es Freitag weiter", erklärte der Rückkehrer sachlich. Ein Tor gleich nach 1:49 Minuten selbst erzielt, eins vorbereitet, immer anspielbereit und gefährlich - "er bringt Erfahrung und Abgebrühtheit in unsere junge Mannschaft", erklärte Kölns österreichischer Trainer Peter Stöger. Ablösefrei hat der 1. FC Köln Helmes kurz vor dem Transferschluss aus Wolfsburg zurück an den Rhein geholt, wo er schon von 2005 bis 2008 gekickt hatte.

Der einstige Nationalstürmer, der 13 Mal für Deutschland gespielt hat, wollte den Schritt unbedingt, betonte FC-Manager Jörg Schmadtke. Beim VfL Wolfsburg war Helmes nie richtig glücklich geworden, sieht man mal vom üppigen Gehalt ab. Zuletzt durfte er nur noch mit dem 2. Team in der Regionalliga Nord ran. Bei seinem Comeback für die Kölner, die in der 2. Liga Dritter sind, war dem 29-Jährige die Freude am Neubeginn deutlich anzusehen. "Ich hatte Glück mit der Länderspielpause. Da konnte ich mich mit der Mannschaft vorbereiten", begründete Helmes, dass die Integration so schnell geklappt hat.

"Köln hat uns vorgeführt"

"Er wollte unbedingt wieder Fußball spielen", betonte Schmadtke. Dass Helmes dafür auch auf eine Menge Geld verzichtet, wollte der Manager in Cottbus weder bestätigen noch dementieren. "Sie wissen das?", antwortete er auf eine entsprechende Frage der Sky-Reporterin. "Andererseits wird er nicht verhungern. Es ist nicht so, dass er jeden Tag zu mir zum Essen kommt." Für die sportliche Leitung zählt als Allererstes die Qualität des Profis Helmes, die dieser schon in Cottbus in die Waagschale schmiss. "Natürlich hofft man darauf, dass es so schnell geht", sagte der Angreifer. Nicht nur für ihn, sondern auch für die Mannschaft sei das frühe Tor "eine Erlösung" gewesen.

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Die sonst so heimstarken Cottbuser wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Helmes und sein Sturmpartner Anthony Ujah machten schon in der ersten halben Stunde den Sack zu. "Köln hat uns vorgeführt. Das war total deprimierend", wetterte Energie-Präsident Ulrich Lepsch in ungewöhnlich scharfer Form. Eigentlich sucht der Clubchef immer noch die positiven Dingen. Die zweithöchste Heimpleite seines Clubs im Profifußball aber hat auch Lepsch nachdenklich gemacht: "Es war das schwächste Heimspiel seit langem. Ich bin schockiert."

Neue Konkurrenz belebt das Team

Für FC-Trainer Stöger, der in der Vorsaison Austria Wien zum österreichischen Meister gemacht hatte, könnte Patrick Helmes zum Glücksfall werden. "Wir haben ein gemeinsames Ziel, da passt er perfekt rein", betonte der 47 Jahre alte Coach. Die neue Konkurrenz belebt das Team, meinte Stöger: "Wir haben einen Spieler mehr, der Druck macht. Und wenn wir das alles auf mehr Schultern verteilen können, ist das natürlich ein Vorteil."

Helmes dachte nach dem gelungenen Einstand in Cottbus bereits an die nächste Aufgabe im eigenen Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern, ein Kontrahent im Aufstiegsrennen. "Wir brauchen Tore, um auch gegen Lautern wieder zu gewinnen. Jetzt volle Konzentration auf Freitag", unterstrich der Köln-Rückkehrer. (dpa)