Essen. In der 2. Fußball-Bundesliga besiegte der FC St. Pauli den FSV Frankfurt mit 2:1 (1:0). Der 1. FC Kaiserslautern musste beim SV Sandhausen eine empfindliche 0:1 (0:0)-Schlappe hinnehmen.

Der langjährige Bundesligist FC St. Pauli hat sich durch den dritten Heimsieg der Saison in die Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga geschoben. Die Hamburger besiegten den bisher punktgleichen FSV Frankfurt mit 2:1 (1:0) und verbesserten sich mit elf Zählern zunächst auf Rang vier.

Ausgerechnet John Verhoek, der in der vergangenen Spielzeit noch zehn Saisontore für den FSV erzielt hatte (3.), brachte Pauli in Führung. Neuzugang Marc Rzatkowski (58.) legte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für die Hamburger nach. Der besseren Mannschaft aus Frankfurt gelang nur noch der Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Marcel Halstenberg (63.). Nils Teixeira sah wegen zwei Fouls innerhalb von sechs Minuten Gelb-Rot (89.).

'Ich kann nicht unbedingt sagen, dass wir die bessere Mannschaft waren', meinte Pauli-Coach Michael Frontzeck bei Sky: 'Frankfurt hat es gut gemacht und wir mussten uns mächtig strecken.'

Vor 27.863 Zuschauern am Millerntor erwischten die Kiez-Kicker einen Start nach Maß. Nach einer scharfen Hereingabe von Kevin Schindler reagierte Verhoek schneller als FSV-Neuzugang Joan Oumari und ließ seinem letztjährigen Mitspieler Patric Klandt im Frankfurter Tor keine Chance. Danach waren die Gäste das etwas bessere von zwei wenig überzeugenden Teams.

Ex-Bochumer Rzatkowski trifft

Die zweite Halbzeit hätte beinahe erneut mit einem Blitztor von Pauli begonnen, doch Lennart Thy stand beim Abspiel von Christopher Buchtmann minimal im Abseits. Frankfurt war weiter besser, doch Pauli traf erneut. Dabei hatte der aus Bochum gekommene Rzatkowski aber Glück: Er hatte den Ball nicht richtig getroffen, dieser hoppelte jedoch aus 20 Metern in Tor. Noch kurioser das 2:1: Edmond Kapllani schoss den Ball hoch in die Luft, der Albaner ging mit Pauli-Keeper Philipp Tschauner und Halstenberg zu Boden, vom Hinterteil des Außenverteidigers flog der Ball ins Tor.

Tschauner und Halstenberg waren trotz dieser Szene die besten Spieler ihres Teams. Bei den Hessen gefielen Denis Epstein und Kapllani.

Kaiserslautern blamiert sich in Sandhausen 

Im wahrscheinlich letzten Spiel unter Interimstrainer Oliver Schäfer hat Aufstiegsfavorit 1. FC Kaiserslautern in der 2. Fußball-Bundesliga eine peinliche Niederlage kassiert. Die Roten Teufel verloren beim Abstiegskandidaten SV Sandhausen am 7. Spieltag durch ein kurioses Glückstor von Frank Löning (85.) mit 0:1 (0:0).

Unglücksrabe Willi Orban hatte dem Kapitän und Angreifer der Gastgeber den Ball bei einer Abwehraktion an die Hacke geschossen, FCK-Torhüter Tobias Sippel konnte nicht mehr reagieren. Kaiserslautern ist nach drei Spielen in Folge ohne Sieg vorerst nur noch Tabellensiebter - Sandhausen verließ den Relegationsplatz 16 und verbesserte sich ins Mittelfeld. 'Wir hätten vorher den Deckel schon draufmachen müssen. Erzielen wir hier das 1:0, läuft alles ganz anders', sagte Schäfer.

In der kommenden Woche soll die Trainerfrage bei den Lauterern geklärt werden. Als Favorit auf die Nachfolge des entlassenen Franco Foda gilt Kosta Runjaic, der zuletzt den MSV Duisburg trainiert hatte. Die Trainerfrage sei ein Medienthema und gehe ihm 'auf den Sack', hatte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz vor dem Spiel bei Sky gesagt.

Später Siegtreffer

Schäfer gelang auch im zweiten Anlauf kein Sieg. Olivier Occean (4.) und Markus Karl (10.) wurden in einer starken Anfangsphase der Gäste vermeintliche Tore wegen Abseitsstellungen zurecht nicht anerkannt. Danach ließ der Druck der Lauterer nach, viele Fouls und Unterbrechungen störten den Spielfluss.

In der zweiten Halbzeit mühte sich Kaiserslautern, Sandhausen in die Defensive zu drängen, das gelang aber allenfalls phasenweise. Torchancen waren auf beiden Seiten sehr selten, klare Gelegenheiten gab es lange gar nicht mehr. Passenderweise entschied ein Billardtor das Spiel.

Beste Spieler der Gäste vor 9500 Zuschauern waren Marcel Gaus und Simon Zoller, Torhüter Manuel Riemann und Denis Linsmayer überzeugten bei Sandhausen. (sid)