Köln. . Die Mitglieder des 1. FC Köln haben dem ehemaligen Vereinspräsidenten Wolfgang Overath auf der Jahreshauptversammlung einen nachträglichen Denkzettel verpasst. Auf der Mitgliederversammlung des Zweitligisten wurde außerdem eine neue Satzung mit 96,01 Prozent der insgesamt 1122 Stimmen verabschiedet.

Der 1. FC Köln wagt mehr Demokratie. Auf der Mitgliederversammlung des Fußball-Zweitligisten am Dienstagabend wurde eine neue Satzung mit 96,01 Prozent der insgesamt 1122 Stimmen verabschiedet. FC-Präsident Werner Spinner bezeichnete die neue Satzung, die den Mitgliedern mehr Rechte einräumt, als "eine Revolution".

Kernpunkt der reformierten Vereinsordnung ist die Schaffung eines Mitgliederrates, der den Verwaltungsrat ersetzen wird. Dieser wird aus bis zu 15 Personen gebildet, die sich der Mitgliederversammlung zur Wahl stellen können, wenn sie zuvor 100 Unterschriften aus dem Kreis der Mitglieder gesammelt haben.

Einen Denkzettel bekam das ehemalige Kölner Präsidium um den früheren Nationalspieler Wolfgang Overath, dem 76,14 Prozent der Mitglieder die Entlastung verweigerte. Der neue Vorstand mit Spinner an der Spitze wurde dagegen für die Zeit von April bis Ende Juli 2012 mit überwältigender Mehrheit entlastet. Overath und Co. fehlten aus terminlichen Gründen bei der Versammlung.

Die Verbindlichkeiten der 1. FC Köln GmbH und Co. KGaA konnte in der Saison 2011/12 um 3,5 Millionen Euro auf 27,4 Millionen Euro reduziert werden. Für die aktuelle Zweitligasaison rechnet der Club jedoch mit einem Minus, erklärte Spinner, durch das aber "keine Schieflage" entstehen werde.

Sportlich hofft Kölns Trainer Holger Stanislawski, dass es für den Bundesligaabsteiger und derzeitigen Tabellenneunten weiter aufwärtsgeht. "Der Abstieg stand zu Buche. Wir sind davon überzeugt, dass wir die Mannschaft umbauen mussten", erklärte er den Mitgliedern. "Wir haben versucht, einen kleinen, kompakten und konkurrenzfähigen Kader zusammenzubauen." FC-Vizepräsident Toni Schumacher bat aber auch um Geduld: "Ich spüre, wie der 1. FC Köln Tag für Tag stärker wird. Der Umbruch ist kein 100-Metersprint, sondern ein Marathon." (dpa)