Berlin/Ingolstadt/Aue. Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin kletterte am siebten Spieltag der 2. Bundesliga auf den vierten Platz. Die Hertha besiegte Dynamo Dresden glanzlos mit 1:0. 1860 München setzte sich beim FC Ingolstadt mit 2:0 durch, das Duell zwischen Union Berlin und Aue endete 1:1.

Hertha BSC hat das brisante Duell mit Dynamo Dresden in der 2. Fußball-Bundesliga für sich entschieden und die Aufstiegsränge dicht vor Augen. Die Herthaner gewannen am 7. Spieltag gegen harmlose Gäste 1:0 (1:0) und rückten mit nun 14 Punkten auf den vierten Tabellenplatz vor. Dynamo blieb im fünften Spiel in Folge ohne Sieg und steht mit fünf Punkten auf Platz 14. Romain Bregerie (5.) erzielte per Eigentor den Treffer für die klar überlegenen Berliner.

Vor 45.747 Zuschauern im Olympiastadion, davon rund 15.000 aus Sachsen, drückten die Berliner von Anfang an aufs Gas. Peter Niemeyer verpasste in der dritten Minute noch durch einen Lattenschuss die frühe Führung, dann verlängerte Dynamo-Verteidiger Bregerie einen Freistoß von Ronny ins eigene Tor. Dresden wirkte geschockt und hätte durch Änis Ben-Hatira (26.) fast den zweiten Gegentreffer kassiert. Der impulsive Deutsch-Tunesier stand in der Startelf, obwohl er am Samstag für mehrere Stunden von der Polizei festgenommen worden war, nachdem er bei einem Streit mit seiner Ex-Freundin deren Portemonnaie gestohlen haben soll.

Nach der Pause gab die Hertha weiterhin den Ton an, ging aber zu leichtfertig mit ihren Möglichkeiten um. Dagegen fiel Dynamo weiterhin überhaupt nichts ein, auch Torjäger Mickael Pote blieb blass.

Beste Spieler der Heimelf waren Niemeyer und Ronny. Bei Dynamo erreichten lediglich Torhüter Florian Fromlowitz und Cristian Fiel Normalform.

Vor dem "sicherheitsrelevanten Spiel" waren 30 Dynamo-Anhänger festgenommen worden. Die Fans hatten in der Nähe des Olympiastadions Polizeikräfte angegriffen, es wurden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs aufgenommen. Das bestätigte ein Polizeisprecher dem Sport-Informations-Dienst. (sid)

FC Ingolstadt - 1860 München 0:2 - Souveräner Sieg für 1860 im bayerischen Derby 

Aufstiegsaspirant 1860 München hat das oberbayerische Derby für sich entschieden und bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga weiter ungeschlagen. Die Löwen gewannen beim FC Ingolstadt durch Tore von Moritz Stoppelkamp (33.) und Guillermo Vallori (73.) souverän mit 2:0 (1:0) und setzten sich mit 13 Punkten im oberen Tabellendrittel fest. Den Gastgebern, die zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen hatten, gelang auch im siebten Vergleich mit den Münchnern kein Erfolg.

Vor 14.319 Zuschauern kamen beide Mannschaften schwungvoll in die Partie, bevor das Geschehen auf dem Rasen zusehends verflachte. Nach einer schönen Kombination gingen die Gäste durch den Treffer von Stoppelkamp, der nach seiner guten Leistung beim Unentschieden gegen Braunschweig in die Startelf gerutscht war, in Führung. Der ehemalige Hannoveraner lenkte eine scharfe Flanke von Daniel Halfar aus kurzer Distanz mit viel Gefühl ins Tor.

Im Anschluss blieb das Derby jedoch vieles schuldig. Die Gastgeber kamen kaum einmal gefährlich vor das Tor von Gabor Kiraly. Die Spieler von Trainer Reiner Maurer kontrollierten Tempo und Gegner. Eine Viertelstunde vor Schluss erhöhte Vallori nach einer missglückten Abseitsfalle der Ingolstädter mit einem Lupfer über den herauseilenden Ramazan Özcan auf 2:0.

Die Schanzer hatten in Marvin Matip und Pascal Groß ihre besten Akteure, während bei den Löwen Torschütze Stoppelkamp und Halfar überzeugten. (sid)

Erzgebirge Aue - Union Berlin 1:1 - Eigentor rettet Aue und vielleicht auch Trainer Baumann 

Ein Eigentor hat Trainer Karsten Baumann von Erzgebirge Aue möglicherweise den Job gerettet. Durch den Fehlschuss von Fabian Schönheim (83.) erreichten die Sachsen in der 2. Fußball-Bundesliga nach zuvor drei Niederlagen in Serie gegen Union Berlin ein 1:1 (0:1). Aue verbuchte am 7. Spieltag der Saison den dritten Punkt, Union versäumte es, den Heimsieg gegen den 1. FC Köln (2:1) vom vergangenen Wochenende zu vergolden.

Sportdirektor Steffen Heidrich hatte die Leistung des Auer Angriffs nach dem 0:2 beim Aufsteiger VfR Aalen am vergangenen Spieltag als "nicht zweitligatauglich" bezeichnet. Besserung war vor 7500 Zuschauern im Erzgebirgsstadion nicht zu erkennen. Union stand nach Simon Teroddes frühem Kopfballtor (7.) defensiv gut, die Gäste verengten geschickt die Räume und spielten früh auf Zeit. Aue hatte eine Handvoll Gelegenheiten, war im Abschluss aber fahrig.

Eine Doppel-Chance von Halil Savran und Jakub Sylvestr (43.) hätte die Wende bringen können, doch zunächst parierte Torhüter Daniel Haas, dann schaffte es Sylvestre nicht, den Ball per Kopf zu drücken. In der 69. Minute rettete Haas auch gegen Thomas Paulus. So bedurfte es der Aktion von Schönheim, der eine Hereingabe ins eigene Tor grätschte. Zuvor war Aue 387 Minuten ohne Tor geblieben.

Beste Spieler der Gastgeber waren Tobias Nickenig und Halil Savran, bei Union überzeugte Christian Stuff. (sid)