Kiel. Nach der 0:2-Niederlage bei Holstein Kiel wird der Abstieg für Dynamo Dresden immer wahrscheinlicher. Chris Löwe reagiert emotional.
Tränen und Wut bei Dynamo Dresden, Meisterjubel bei Arminia Bielefeld: Die 2. Fußball-Bundesliga hat im Saisonendspurt am Donnerstagabend extreme Emotionen geliefert. Bielefeld durfte zwei Tage nach dem feststehenden Aufstieg auch den Titelgewinn im Unterhaus feiern, die Ostwestfalen setzten sich gegen Darmstadt 98 mit 1:0 (0:0) durch und sind nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
Das kraftlose Schlusslicht aus Dresden verlor dagegen auch bei Holstein Kiel mit 0:2 (0:1) und hat nun kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt. Der Rückstand auf Relegationsrang 16 und den Karlsruher SC beträgt bei noch zwei ausstehenden Spielen fünf Punkte.
Dresdens Chris Löwe: "Wir sind am Ende die, die den Preis bezahlen für den ganzen Scheiß"
Der Frust über mittlerweile sieben Partien binnen 19 Tagen entlud sich besonders bei Dynamo-Profi Chris Löwe. „Wir reißen uns alle drei Tage den Arsch auf und baden das aus“, schimpfte er bei Sky über den für Dresden seit dem Restart besonders engen Spielplan.
Mit Blick auf die Deutsche Fußball Liga (DFL) und Geschäftsführer Christian Seifert fügte er unter Tränen an: „Glauben Sie ehrlich, dass einer von denen in der DFL sich eine einzige Sekunde Gedanken macht, was bei uns in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal. Wir sind am Ende die, die den Preis bezahlen für den ganzen Scheiß. Diese Leute sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen und entscheiden über unsere Köpfe hinweg.“
Dynamo hatte den Kampf gegen den Abstieg nach der Corona-Pause unter extrem schweren Bedingungen aufgenommen: Wegen positiver Fälle und einer Mannschafts-Quarantäne vor dem Restart muss Dresden seine Spiele in besonders kurzer Folge bestreiten. In sieben Partien verlor das Team bei nur einem Sieg fünfmal.
Arminia Bielefeld bleibt zum 14.-mal in Serie ungeschlagen und steigt als Meister in die Bundesliga auf
In Kiel brachte Emmanuel Iyoha (45.+1) die Gastgeber beinahe mit dem Pausenpfiff in Führung. Kurz zuvor hatte Dresdens Jannik Müller wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen (39.) und schwächte die ohnehin gebeutelte Mannschaft weiter. Lion Lauberbach (80.) sorgte in der Schlussphase für die Entscheidung.
Auch interessant
Bielefeld blieb gegen Darmstadt zum 14. Mal in Serie ungeschlagen, die letzte Niederlage kassierte die Arminia kurz vor Weihnachten beim FC St. Pauli (0:3). Manuel Prietl (52.) sorgte für den Sieg, die Ostwestfalen holen damit seit Einführung des eingleisigen Unterbaus zum zweiten Mal nach 1999 den Titel. (sid)