München. 1860 München hat nach der Talfahrt in der 2. Liga Trainer Runjaic beurlaubt. Vorübergehend soll ein Ex-Profi die Mannschaft trainieren. Statt der erhofften Kontinuität herrscht bei den “Löwen“ mal wieder Chaos.
Der TSV 1860 München hat mal wieder einen Trainer rausgeworfen und sein Image als ebenso erfolgloser wie chaotischer Fußball-Zweitligist untermauert. Die "Löwen" trennten sich nach dem völlig verpatzten Saisonstart und dem schwachen 1:1 am Montagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern von Coach Kosta Runjaic. Als Interimstrainer übernahm vorerst Daniel Bierofka das Team, das auf Tabellenplatz 14 nur einen Zähler vor der Abstiegszone rangiert. Die Beurlaubung des erst im Sommer verpflichteten Runjaic verkündete 1860 am Dienstagvormittag in zwei knappen Sätzen.
1860-Geldgeber Ismaik war extra für das FCK-Spiel eingeflogen
Hasan Ismaik, der unberechenbare Geldgeber aus Abu Dhabi, war extra für das Spiel gegen den FCK eingeflogen, vom Auftritt seiner Mannschaft aber nicht überzeugt. Medienberichten zufolge soll die Vereinsführung noch in der Nacht nach der Partie die Trennung von Runjaic beschlossen haben.
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Der ehemalige Lauterer hatte das Team nur zu drei Siegen in 13 Spielen in der 2. Bundesliga geführt. Mit einer ungenügenden Ausbeute von 0,92 Zählern pro Partie kam für den gebürtigen Wiener damit nur 168 Tage nach seiner Vorstellung bei den Sechzigern das schnelle Aus.
Bierofka stand bereits am Dienstagvormittag auf dem Trainingsplatz. Weil der Ex-Profi aber noch keine Fußballlehrer-Lizenz hat, kann er nur als Übergangslösung fungieren. Als solche hatte er dem TSV im Frühjahr mit drei Siegen bereits den Klassenverbleib gesichert.
Eigentlich waren die "Löwen" - wie schon so oft - mit dem Plan in die Saison gestartet, endlich mehr Kontinuität in den Verein zu bekommen. Daran aber scheiterten Runjaic und Sportchef Thomas Eichin früh. Im fünften Jahr in Serie erlebt ein Chefcoach beim TSV den ersten Advent nicht mehr im Amt. Runjaic war der insgesamt 15. Coach in Giesing seit dem Bundesliga-Abstieg 2004, einige versuchten sich mehrfach.
Runjaic scheiterte final am Montagabend gegen Kaiserslautern. Die Partie hatte Ismaik im Vorfeld via Präsident Peter Cassalette als Ultimatum deklariert, dort musste er liefern. Aber das gelang nicht. Die Münchner verspielten eine frühe Führung durch Ivica Olic (9. Minute). Zoltan Stieber (44.) glich für die Gäste aus der Pfalz aus. (dpa)