Wolfsburg. Bundesliga-Profi Felipe Lopes konnte in dieser Saison noch kein Spiel für seinen VfL Wolfsburg machen. Wie jetzt bekannt wurde, erlitt der heute 27-Jährige Mitte Juli einen Schlaganfall. Nun äußerte er sich über die Schock-Diagnose und den Kampf um seine Karriere.
Wegen "schwerer Durchblutungsstörungen", so hieß im Juli es zunächst von Seiten des VfL Wolfsburg, falle Felipe Lopes in den nächsten Monaten aus. Wie schwer es den Brasilianer tatsächlich getroffen hatte, wurde erst jetzt bekannt: Lopes erlitt einen Schlaganfall - mit nur 26 Jahren. In "Bild" äußerte sich der Abwehrspieler nun zu der schockierenden Diagnose und zum Kampf um sein Comeback.
"Ich wusste in dem Moment gar nicht, was mit mir los ist", wird Lopes in dem Bericht zitiert. Der damals 26-Jährige, der seit 2012 bei den Wölfen unter Vertrag steht und 2013 an den VfB Stuttgart ausgeliehen war, hatte es sich am 12. Juli auf seiner Couch bequem gemacht. Er wollte sich das Spiel um Platz drei der WM zwischen Brasilien und den Niederlanden anschauen. Doch ihm wurde schwindlig, umgehend rief er den VfL-Physiotherapeuten Michele Putaro an. "Ich spürte, dass irgendwas nicht stimmte."
Putaro reagierte schnell und goldrichtig. Notarzt, Einweisung in die Neurochirurgie in Braunschweig. Wenige Tage später die Diagnose: Ein kleines Blutgerinsel in seinem Kopf hatte die Blutzufuhr zu einigen Teilen seines Gehirns vermindert. Eine so genannte "Transitorische ischämische Attacke", die nicht selten auch in Anbahnung eines schlimmeren Anfalls auftritt. Davon blieb Lopes allerdings verschont - und dankt deswegen seinem Physiotherapeuten: "Man kann vielleicht sagen, dass Michele mein Leben gerettet hat."
Sehstörung besteht noch heute
Seitdem muss Lopes blutverdünnende Medikamente einnehmen. An Leistungssport ist daher noch nicht zu denken. Auch leidet er noch unter Sehstörungen auf dem linken Auge. Die Schwächung seiner linken Körperhälfte hat der Wolfsburger aber überwunden.
Eine Prognose, wann er wieder auf den Platz zurückkehren kann, gibt es derzeit noch nicht. Aber er ist sich sicher, dass es dazu kommen wird: "Ich bin sicher, dass ich weiter Fußballprofi sein werde." (we)