Berlin. . Hertha BSC Berlin eröffnet den 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 3:2-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart: Der neue Promi-Angreifer Kalou erzielte einen Doppelpack für Berlin und bereitete so den Weg zum wichtigen Dreier. Am Ende wurde es nochmal spannend, aber der VfB verpasste den Ausgleich.
Alles Kalou bei Hertha BSC! Mit seinem ersten Tore-Doppelpack im Berliner Trikot hat der neue Promi-Angreifer für eine kräftige Erlösung beim Hauptstadtclub gesorgt. Der Ivorer drehte zum Auftakt des siebten Spieltages der Fußball-Bundesliga mit seinen Saisontreffern Nummer zwei (22. Minute/Foulelfmeter) und drei (64.) die Partie gegen den VfB Stuttgart. Mit dem 3:2 (1:1) sprangen die Herthaner erst einmal auf Rang zwölf. Moritz Leitner hatte die Schwaben, die mit fünf Punkten im Tabellenkeller bleiben, früh in Führung gebracht (5.). Der Niederländer Roy Beerens machte den zweiten Heimsieg der Berliner nacheinander perfekt (74.). Das Eigentor durch Sandro Wagner (83.) sorgte in der Schlussphase noch einmal für Spannung, der Ausgleich gelang dem VfB aber nicht mehr.
Dabei waren in den Anfangsminuten der Flutlicht-Partie vor 46 312 Zuschauern im Olympiastadion die Gäste das aktivere Team. Die Stuttgarter demonstrierten in ihrer energischen Anfangsphase das Selbstbewusstsein aus dem ersten Saisonsieg gegen Hannover. Vedad Ibisevic überraschte die komplette Hertha-Defensive, als er mit dem Rücken zum Berliner Tor stehend per Hacke den Ball auf Florian Klein durchspielte. Dessen Hereingabe war von der entblößten Berliner Abwehr nicht mehr zu verteidigen, Leitner hatte aus Nahdistanz keine Mühe, den Ball zu seinem ersten Saisontor einzuschieben.
Obwohl der VfB auf Spielmacher Daniel Didavi (Oberschenkelzerrung) verzichten musste, waren die Gäste anfangs die engagiertere Mannschaft. Auf das frühe 0:1 antworteten die Herthaner mit Wut. Trainer Jos Luhukay hatte erstmals den Schweizer WM-Spieler Valentin Stocker in die Startelf gestellt, auch Änis Ben-Hatira durfte von Beginn an ran. Dafür musste der Brasilianer Ronny zunächst auf die Bank. Ein Kopfball von Kapitän Fabian Lustenberger (7.) ging noch am VfB-Tor vorbei. Nach einem Fehler von Jung-Nationalspieler Antonio Rüdiger kam Ben-Hatira zu spät (9.). Und die neue Stuttgarter Nummer eins Thorsten Kirschbaum reagierte gegen Salomon Kalou stark (19.).
Kalou verwandelte fälligen Elfmeter eiskalt
Auch bei einem gefährlichen Schuss von Stocker war Kirschbaum noch einmal zur Stelle. Den Abpraller hatte Carlos Gruezo eigentlich schon unter Kontrolle, zögerte aber einen Moment zu lange und traf den dazwischengespritzten Stocker am Bein. Den fälligen Elfmeter verwandelte der ehemalige Champions-League-Sieger Kalou eiskalt - Saisontreffer Nummer zwei für den Last-Minute-Einkauf aus der Elfenbeinküste. Nur sieben Minuten nach dem Lapsus holte Veh den unglücklichen Gruezo vom Platz und brachte Angreifer Timo Werner.
Die Zuschauer bekamen am Tag der deutschen Einheit in der Hauptstadt ein schwungvolles und attraktives Spiel zu sehen mit Chancen auf beiden Seiten. Berlins Manager Michael Preetz hatte nach dem 0:1-Rückschlag in Augsburg mehr Bereitschaft von seinen Profis gefordert - mit der gewünschten Wirkung. Die Gäste zeigten nach der Pause mehr Entschlossenheit und gewannen dadurch auch mehr Zweikämpfe. Einen Kopfball des eingewechselten Timo Werner parierte Kraft mit einem Reflex (50.). Der VfB hatte zunächst etwas mehr Spielanteile, die Tore erzielten aber die effektiven Gastgeber.
Rüdiger verlor naiv in der VfB-Vorwärtsbewegung den Ball - und der Hertha-Express ging ab. Stocker, einer der Auffälligsten an diesem Abend, schickte Kalou, der ganz cool zum 2:1 vollendete. Auch dem entscheidenden Treffer von Beerens ging ein Ballverlust der Gäste voraus. Beerens drückte die schöne Eingabe von Ben-Hatira über die Linie. Der Anschlusstreffer durch das Wagner-Eigentor per Kopf nach einem Freistoß von Leitner kam für die Stuttgarter zu spät. (dpa)