Gelsenkirchen/Dortmund. Die Torlinientechnik kommt vorerst nicht! Zu diesem Ergebnis kamen die 36 Fußball-Erst- und Zweitligisten am Montag. Während Borussia Dortmund technische Hilfsmittel befürwortet, zählt Schalke zu den Reformgegnern. Horst Heldt erklärt warum.

Die deutschen Erst- und Zweitligisten haben am Montag die Einführung der Torlinientechnik abgelehnt. "Zu teuer", sagen die Klubs, die dagegen stimmten. „Rückschrittlich“, sagen die Befürworter über das Abstimmungsergebnis.

Während der Fußball-Weltverband FIFA technische Mittel der deutschen Firma „Goal Control“ bereits zur Weltmeisterschaft in diesem Sommer zulässt, wird die Bundesliga vorerst nicht mitziehen. Ein Antrag erreichte nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit: Lediglich 12 der 36 Profi-Vereine stimmten für das Vorhaben.

Der FC Schalke 04 ist einer der vielen Reformgegner: „Erstens, weil das System nach wie vor nicht ausgereift ist. Zweitens ist es ein erheblicher finanzieller Aufwand. Nicht jeder Verein ist dauerhaft in der Lage, das zu gewährleisten. Drittens gibt es noch zu viele offene Fragen: Was ist mit dem DFB-Pokal, wenn wir gegen einen Fünftligisten spielen - gibt es da Ausnahmen? Was ist mit der 3. Liga?“, erklärte Schalke-Manager Horst Heldt die Gründe.

Keller ist für die Torlinientechnik - Heldt dagegen

Der Sportvorstand der Gelsenkirchener fordert jedoch weitere Diskussionen. „Wenn man sich dafür entscheidet, muss man auch über den Videobeweis nachdenken und nicht nur darüber, Tor oder kein Tor zu bewerten.“ Mit seinem Trainer Jens Keller war Heldt übrigens nicht einer Meinung. „Ich hätte die Torlinientechnik begrüßt“, sagte der S04-Coach am Montag.

Ähnlich reagierte Jürgen Klopp auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem anstehenden Revierderby. Sein Arbeitgeber Borussia Dortmund sprach sich im Gegensatz zu Nachbar Schalke 04 für eine Einführung der Torlinientechnik aus. „Ich bin für alles, was es den Entscheidern leichter macht, Fehler zu vermeiden. Chip im Ball? Alles rein!“, so Klopp, der in den vergangenen Jahren wegen Überreaktionen nach Schiedsrichter-Entscheidungen bereits Geldstrafen in Höhe von 58.000 Euro an den Verband abtrat. Seit heute steht fest: Klopp wird sich auch in Zukunft vorerst weiter über strittige Torentscheidungen ärgern können.