Düsseldorf. . Die Innenminister fordern den verstärkten Kampf gegen Gewalt und Pyrotechnik in Fußballstadien. Dafür sollen die Ordner in der Lage sein, Fans am Eingang zu kontrollieren und auch deeskalierend zu wirken. „Für die Sicherheit in Stadien sind die Vereine zuständig“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger.

Für den Einsatz gegen Randale und Gewalt in Fußballstadien sollen die Ordnungsdienste der Vereine professioneller geschult werden. Künftig müssen Ordner mit einem Zertifikat nachweisen, ob sie ausreichend qualifiziert und ihrer Aufgabe gewachsen sind.

Diesen Beschluss, der auch für andere Sicherheitsdienste gelten soll, will am Freitag auf Vorschlag aus Nordrhein-Westfalen die Konferenz der Innenminister in Osnabrück fassen. „Wer als Ordner eingesetzt wird, muss bestimmte Standards beherrschen“, sagte NRW-Minister Ralf Jäger (SPD) dieser Zeitung.

Ordner sollen Platz- und Blockstürme verhindern

Die Ordnungskräfte der Clubs müssten nicht nur für verlässlichere Eingangskontrollen an den Stadien sorgen. Sie sollten in gefahrenträchtigen Situationen vor oder während eines Fußballspiels auch „deeskalierend“ auftreten können, so Jäger. Beispielsweise müssten sie in der Lage sein, Platz- und Blockstürme zu verhindern oder rivalisierende Fangruppen zu trennen. Es dürfe auch nicht sein, dass Pyrotechnik – wie etwa beim Revierderby Schalke gegen Dortmund – unentdeckt bleibt und ins Stadion eingeschmuggelt werden kann.

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Für die Sicherheit in den Stadien seien grundsätzlich die Vereine zuständig, betonte Jäger. Sie werde „von einigen wenigen Straftätern“ bedroht, die sich unter die Fans mischen. Unter dem Strich müssten die Clubs in der Lage sein, ihr Hausrecht durchzusetzen und ihren Fans die Grenzen aufzeigen. In der Vergangenheit war wiederholt kritisiert worden, dass Ordner beim Fußball häufig nicht genügend auf ihren Job vorbereitet sind oder über zu wenig Erfahrung verfügen.

Innenminister planen „Paket von Vorschlägen“

Die „einmalige Fankultur und tolle Stimmung“ bei Bundesliga-Spielen könne nur erhalten werden, wenn DFB und DFL, die Vereine und ihre Anhänger mit der Polizei zusammenarbeiten, so Jäger. Die Innenminister wollen bis zum Frühjahr auf die Verbände mit einem „Paket von Vorschlägen“ zugehen, wie die Sicherheit in den Stadien verbessert werden kann.