München.. Der FC Bayern kann am Samstag seinen nächsten Rekord einstellen, muss aber neben zahlreichen Stammspielern auch auf die Kapitäne Lahm und Schweinsteiger verzichten. “Wir müssen damit leben“, urteilt Trainer Guardiola - und will zugleich der “Maulwurf“-Affäre ein Ende setzen.

Etliche Bestmarken haben die Rekord-Bayern schon geknackt - am Samstag könnte die nächste fallen. Schon drei Wochen vor der Winterpause winkt der 28. Bundesligasieg innerhalb eines Kalenderjahres, womit die Münchner den eigenen Rekord aus dem Jahr 2005 einstellen würden. Doch beim anvisierten Weiter-Siegen gehen Pep Guardiola langsam die Stars aus: Neben Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry, Holger Badstuber, Xherdan Shaqiri und Claudio Pizarro fehlt am Samstag gegen Eintracht Braunschweig auch Kapitän Philipp Lahm.

Immerhin kehren Stoßstürmer Mario Mandzukic und Außenverteidiger Diego Contento in den Kader zurück. "So viele Verletzte - das kann passieren, wenn du alle drei Tage spielst. Wir müssen mit der Situation leben", urteilte der spanische Fußball-Trainer am Freitag und merkte mit Blick auf zahlreiche Alternativen aus der eigenen Reserve an, die allesamt auf ihre Chance brennen: "Wir haben Weiser, Weihrauch, Green - diese jungen Spieler haben Leidenschaft und Mut."

Green (18), deutscher U 19-Nationalspieler, feierte bereits in der Champions League am Mittwoch in Moskau sein überraschendes Pflichtspiel-Debüt. Jetzt stellte Guardiola dem gebürtigen US-Boy erneut einen Platz im Kader in Aussicht, "wir haben ja nur 13 Spieler aus der ersten Mannschaft da". 15 Tore schon hat Green in 18 Spielen für den FC Bayern II in der Regionalliga Bayern erzielt. "Er ist giftig, so muss das sein, wenn man jung ist", lobte Manuel Neuer.

Keine Zeit für die Maulwurf-Suche

Das Verletzungspech ist abseits des sportlichen Erfolgs aber nur ein kleines Ärgernis beim FC Bayern. Für wesentlich mehr Zündstoff sorgte die "Maulwurf"-Affäre, die nach dem 3:0 bei Borussia Dortmund aufflammte: Mannschaftsinterna sind nach außen gelangt, unter anderem wurden taktische Anweisungen von Guardiola veröffentlicht. Der 42-Jährige soll richtig erzürnt reagiert haben, hieß es - inzwischen aber hat Guardiola die Suche aufgegeben.

"Ich habe keine Zeit herauszufinden, welcher Spieler oder welche Person im Verein etwas weitergesagt hat", verkündete der Starcoach und erklärte das Thema für "abgeschlossen". Er habe versucht, "meine Spieler zu überzeugen, dass es das Beste für uns ist, wenn wir sprechen und das unter uns bleibt", betonte Guardiola. "Das ist auch alles in meiner alten Mannschaft passiert. Es ist nicht gut, wenn unsere Gegner vielleicht die Aufstellung früh wissen."

Dass ihm der Übeltäter weiter nicht bekannt ist, will Guardiola im Schlussspurt vor der Winterpause ausblenden. Auch das Verletzungspech der Kapitäne Lahm und Schweinsteiger lässt ausschließlich sportliche Gedanken in den Vordergrund rücken: "Wir haben viele Verletzte, wir müssen auf Spieler der zweiten Mannschaft setzen. Wir müssen in der Lage sein, uns richtig zu fokussieren in den nächsten Wochen." (dpa)