Frankfurt/Main. Eintracht Frankfurt hat an einem spektakulären Fußball-Nachmittag einen großen Schritt aus der Krise verpasst.

Gegen Schalke 04 reichte es nur zu einem 3:3 (0:2), obwohl die Mannschaft von Armin Veh in der zweiten Halbzeit aus einem 0:2-Rückstand eine 3:2-Führung gemacht hatte. Doch Benedikt Höwedes glich vier Minuten vor Schluss noch aus (86.).

Ein Eigentor von Johannes Flum (14.) und ein Kopfball von Joel Matip (18.) hatte die Schalker früh und äußerst glücklich in Front gebracht. Erneut Flum (56.) und der fast schon in der Versenkung verschwundene Joselu (61./68.) drehten die Partie in der zweiten Halbzeit dann aber in nur 14 Minuten.

Der Neuzugang von 1899 Hoffenheim war vor der Partie nur deshalb zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag wieder in die Anfangsformation gerückt, weil Torjäger Alexander Meier aufgrund seiner Knieprobleme doch noch passen musste. Trainer Veh hatte zuletzt mehrfach die Einstellung des 23-Jährigen kritisiert.

Während die Eintracht trotz ihrer Moral und Leidenschaft in der Bundesliga seit nunmehr acht Spielen sieglos ist, reisen die Schalker trotz einer weitgehend pomadigen und deutlich emotionsloseren Vorstellung wenigstens mit einem Teilerfolg zum wichtigen Champions-League-Spiel bei Steaua Bukarest.

Die Eintracht spielte vor 51 500 Zuschauern keinesfalls so gehemmt wie eine Mannschaft, die zuvor vier Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander kassiert hatte. Der Europa-League-Teilnehmer drängte Schalke zunächst mit viel Dampf und Kombinationssicherheit in die Defensive und kam durch Martin Lanig (11.) zur ersten guten Chance.

Doch nach dem ersten zielgerichteten Schalker Angriff stand es plötzlich 0:1, weil Flum eine Flanke von Atsuto Uchida ins eigene Tor verlängerte. Und während sich die Eintracht noch schüttelte, erhöhte Matip ebenfalls per Kopf auf 0:2. Diesmal hatte Dennis Aogo die Vorarbeit geleistet. Die Schalker machten nicht viel mehr als unbedingt nötig, um diesen eher zufällig zustande gekommenen Vorsprung zu verwalten.

Die Frankfurter sahen zunächst so aus, als würden sie den Glauben an einen Erfolg verlieren. Kurz vor der Pause traf Flum mit einem Distanzschuss nur den Pfosten (41.). Und auch nach dem Wechsel dauerte es einige Minuten, bis die Gastgeber so etwas wie Druck aufbauen konnten.

Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Zunächst gelang Flum per Kopf der Anschlusstreffer, bei dem er auch vom schlechten Stellungsspiel des Schalker Torwarts Timo Hildebrand profitierte. Nur eine Minute später traf der Mittelfeldspieler erneut, er stand dabei aber nach einem Pfostenschuss von Joselu im Abseits. Die nächsten beiden Tore der nun wie entfesselt spielenden Frankfurter zählten jedoch: Erst war Joselu mi einem Kopfball erfolgreich, danach mit einem fulminanten Schuss aus knapp 20 Metern.

Als wenig später der so schmerzlich vermisste Kapitän Pirmin Schwegler zum ersten Mal nach seiner Knie-Operation vor zweieinhalb Monaten wieder eingewechselt wurde, schien das Frankfurter Glück an diesem Tag perfekt. Doch vier Minuten vor Schluss hatte Schalke mit dem Ausgleich durch Höwedes doch noch das letzte Wort.