Berlin. Wieder einmal Stefan Kießling! Mit seinem Siegtor in Berlin hat der Torjäger Bayer Leverkusen vor dem Duell gegen Manchester United in beste Champions-League-Stimmung versetzt.

Anders als bei der vorangegangenen blamablen Auswärtspleite in Braunschweig hatte Bayer-Chefcoach Sami Hyypiä am 13. Spieltag auf eine größere Personalrotation verzichtet - und wurde dafür belohnt. Kießling sicherte mit seinem achten Saisontor Leverkusen das 1:0 (1:0) bei Hertha BSC. Mit 31 Punkten mischt Bayer im Spitzenkampf der Fußball-Bundesliga mit den großen Zwei aus München und Dortmund weiter mit.

Eine fleißige Hertha investierte auch im dritten Duell gegen ein Champions-League-Team wie schon gegen den FC Bayern (2:3) und Schalke 04 (0:2) sehr viel, blieb vor 47 419 Fans aber unbelohnt. Mit 18 Punkten stehen die Berliner weiter auf Tabellenrang sieben.

Der Japaner Hajime Hosogai beackerte jeden Quadratmeter auf dem Rasen des Olympiastadions; Änis Ben-Hatira und Adrian Ramos suchten immer wieder den Weg Richtung Leverkusener Tor. Doch die Effektivität fehlte. Der letzte Pass nach durchaus ansehnlichen Kombinationen kam nicht präzise genug, Heimniederlage Nummer drei war die Quittung.

So konnte nach einer Hereingabe von Ramos Bayer-Verteidiger Philipp Wollscheid in letzter Sekunde klären (25.). Nach langem Ball von Per Skjelbred bekam der durchgestartete Ben-Hatira, mit Tunesien in der WM-Qualifikation gerade gescheitert, das Spielgerät nicht unter Kontrolle (36.). Die größte Berliner Gelegenheit vereitelte Bayer-Schlussmann Bernd Leno, der einen Kopfball von Tolga Cigerci stark parierte (64.).

Die Gäste setzten vier Tage vor dem wichtigen Spiel gegen Manchester United in der europäischen Königsklasse auf Abgeklärtheit und eine gute Organisation. Und mit ihrem ersten durchgespielten Angriff holten sie sich noch mehr Sicherheit. Allerdings stand der schon nach drei Minuten für den verletzten Nationalspieler Sidney Sam gekommene Jens Hegeler nach Pass von Gonzalo Castro knapp im Abseits. Hegeler legte quer auf Kießling - und der Torjäger ließ sich die Chance aus zwölf Metern nicht entgehen.

Kurz vor der Pause hätte Bayer, ohne die verletzten Stefan Reinartz, Sebastian Boenisch und Roberto Hilbert angetreten, sogar mit einem Konter erhöhen können. Doch nach Ablage von Kießling köpfte Castro aus sieben Metern über das Berliner Tor.

Die Leverkusener verzichteten überwiegend auf ein frühes Pressing, stellten in der eigenen Hälfte vor allem durch die Dreier-Mittelfeldreihe Lars Bender, Simon Rolfes und Castro die Räume geschickt zu und gestatteten so dem weitgehend feldüberlegenen Aufsteiger nur wenige gefährliche Aktionen. Skjelbred zielte aus 16 Metern knapp zu hoch (65.).