Leverkusen. . Vor dem Gipfeltreffen mit dem Triple-Sieger FC Bayern München erinnert sich Bayer Leverkusen an den letzten Sieg, der für die Münchener die letzte Bundesliga-Niederlage war - im Oktober 2012. Ein „sehr gefährlicher“ Gegner sei diese Mannschaft, sagte Bayerns Trainer Pep Guardiola am Freitag
Die alten Geschichten haben sie in Leverkusen gerne bemüht, vor dem großen Spiel gegen den FC Bayern. Jene von den schmückenden Siegen gegen die Münchner, darunter auch so besondere wie das 4:2 nach einem 0:2-Rückstand samt eines Platzverweises für Christian Wörns. 16 Jahre liegt das zwar schon zurück, doch auch später hat sich Bayer Leverkusen in Vergleichen mit dem FC Bayern ja noch so manches Mal als ziemlich widerspenstig erwiesen. Die letzte Niederlage in der Liga hat die sogenannte Werkself dem Meister unter anderem beigebracht, ein 1:2 am 28. Oktober 2012, sogar in München. Und zwei Siege in den jüngsten drei Treffen waren es ja zudem für Bayer 04.
Auch die Münchner haben sich an diese Spiele erinnert, beim schönen Blick von ihrem Mannschaftshotel am rechtsrheinischen Kölner Kennedy-Ufer auf den Dom. Wer wollte, konnte darin sogar ein bisschen Symbolik erkennen. Die dritthöchste Kirche der Welt, nebenbei bemerkt hinter dem Münster aus Uli Hoeneß‘ Heimatstadt Ulm und einer Basilika in der Elfenbeinküste, konnte mit ein bisschen Fantasie ja als Hinweis auf die Konstellation in der Liga verstanden werden.
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Dritter ist Leverkusen, nur einen Punkt hinter dem Spitzenduo Borussia Dortmund und dem FC Bayern. Und trotz des beeindruckenden Auftritts beim 3:1 in der Champions League bei Manchester City ahnen die Münchner, dass es möglicherweise eine ungleich größere Herausforderung werden könnte, am Samstagabend in Leverkusen den nächsten Sieg oder zumindest das 33. Ligaspiel in Folge ohne Niederlage zu verbuchen, seit eben jenem 1:2 von vor knapp einem Jahr gegen Bayer 04. Ein „sehr gefährlicher“ Gegner sei diese Mannschaft, sagte Bayerns Trainer Pep Guardiola am Freitag in Köln, der die Schwärmereien über seine Elf ebenfalls als möglichen Fallstrick ansieht. „Lob im Oktober ist nicht gut: Erst im Frühjahr müssen wir unseren besten Fußball spielen.“
Für wie schwierig er die Aufgabe in Leverkusen erachtet, ließ bereits seine Reiseplanung erkennen. Direkt aus Manchester waren die Münchner am Donnerstag nach Köln geflogen. „Wir wissen, dass in Leverkusen ein harter Brocken auf uns wartet“, sagte Torwart Manuel Neuer, man dürfe nicht glauben, „es läuft von alleine“. Ein „schweres Spiel“ erwartet auch der Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im üblichen Tonfall, sendet in seiner aktuellen Glückseligkeit aber vor allem hoffnungsfrohe Botschaften. „Wir wollen Tabellenführer werden. Schauen wir mal, was der Spieltag hergibt“, sagte er. Dortmund tritt zuvor am Nachmittag in Mönchengladbach an.
Schritt halten im Dreikampf
In Leverkusen verstehen sie die Münchner Pläne, alle überragen zu wollen, eher als Aufforderung, diese zu durchkreuzen. Für unschlagbar hält Angreifer Stefan Kießling die Bayern jedenfalls keineswegs. „An guten Tagen können wir das schaffen. Wir können ein echtes Ausrufezeichen setzen“, sagte der 29-Jährige. Auch Torwart Bernd Leno findet, „wir müssen uns nicht kleiner machen, als wir sind“. Angst sei ohnehin nicht angebracht. Seit dem 16. März, seit einem 1:2 gegen die Bayern, hat Sami Hyypiäs Team zu Hause nicht mehr verloren. Und bei einem Sieg und gleichzeitigen Punktverlusten der Dortmunder Borussen, das gilt ja für beide Kontrahenten des Topspiels, könnten sie die Führung in der Tabelle übernehmen.
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Ohnehin hat sich Leverkusen im Windschatten hinter den Branchenführern eine gute Zwischenbilanz erspielt. Seit der Heimniederlage gegen die Münchner im März hat Bayer von 45 möglichen Punkten 38 geholt und damit die zweitbeste Ausbeute hinter den Bayern (41) und vor den Dortmundern (36). Auch das bestärkt sie in ihrer Hoffnung. Nebenbei geht es um die Frage, ob Leverkusen nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte Schritt halten kann im Dreikampf. Pep Guardiola und seine Münchner würden dem nun gerne ein frühes Ende setzen. Zumal Sonntag der Besuch der Wiesn ansteht, nebenbei bemerkt das größte Volksfest des Erde. Auch dieser Superlativ passt irgendwie zu den Plänen des FC Bayern. Leverkusener Erfolgsgeschichten sind darin nicht vorgesehen.