Drei Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League hat sich Meister Bayern München für das Duell gegen den FC Barcelona warmgeschossen und seine Rekordjagd fortgesetzt.

Hannover (SID) - Der FC Barcelona kann kommen: Drei Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League hat sich Meister Bayern München für das Duell gegen den spanischen Topklub um Weltfußballer Lionel Messi warmgeschossen und seine Rekordjagd fortgesetzt. Bei Hannover 96 siegte das Team von Trainer Jupp Heynckes leicht und locker mit 6:1 (3:0) und schaffte als erste Mannschaft überhaupt 26 Siege innerhalb einer Spielzeit. Zudem stellten die Bayern mit nun 81 Zählern den Punkterekord von Borussia Dortmund aus den Vorjahr bereits vier Spieltage vor Saisonende ein.

Ein Eigentor von Lars Stindl (16.), Franck Ribery (23.) und Mario Gomez (40.) sorgten schon vor der Pause für eine klare Führung des starken Rekordmeisters. Ribery (5.) und Claudio Pizarro (20.) trafen zudem die Latte gegen die überforderten Gastgeber. Gomez (60.) mit seinem zweiten Tor und Pizarro mit einem Doppelpack (71./86.) erhöhten in der zweiten Halbzeit. Der erste Bundesligatreffer von Hannovers Andre Hoffmann (84.) bedeutete nur noch Ergebniskosmetik.

Hannover sieht dagegen nach zwei Spielzeiten in der Europa League einem Jahr ohne internationalen Wettbewerb entgegen. Drei Tage nach dem Ende der Ära von Manager Jörg Schmadtke verlieren die Niedersachsen durch das dritte sieglose Spiel in Folge langsam den Anschluss an die internationalen Plätze. Am Mittwoch hatte 96 überraschend das Ende der Zusammenarbeit mit Schmadtke bekannt gegeben.

Dennoch fiel ein Schatten über den Tag der Münchner. Wie am Samstagmorgen bekannt wurde, erstattete Präsident Uli Hoeneß schon im Januar beim Finanzamt Selbstanzeige wegen eines Schwarzgeld-Kontos. Das bestätigte Hoeneß dem Nachrichtenmagazin Focus.

Sportlich hatte Heynckes seine Mannschaft im Vergleich zum 6:1 im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg auf insgesamt acht Positionen umgebaut. Unter anderem spielten Pizarro und Gomez von Beginn an und bekamen die Chance, sich für einen Champions-League-Einsatz zu empfehlen. Das schafften beide. Mandzukic ist im ersten Duell gegen die Spanier gelbgesperrt.

Unbeeindruckt von den außersportlichen Schlagzeilen, den vielen Wechseln und der Vorfreude auf die Duelle gegen Barca und Messi ließen die Bayern von Beginn an keine Zweifel, dass sie ihre Serie fortsetzen wollten. Gleich mehrfach setzte sich auf der rechten Seite Thomas Müller durch, Gegenspieler Christian Pander hatte dem nicht viel entgegenzusetzen. Mehr als ein Lattentreffer von Ribery (5.) sprang jedoch zunächst nicht heraus.

Lange mussten die mitgereisten Bayern-Fans aber nicht auf das 1:0 warten. Nach einer Flanke von Alaba lenkte Lars Stindl den Ball ins eigene Netz (16.). Im Minutentakt ging es weiter Richtung Hannoveraner Tor. Nach einer schönen Kombination traf Pizarro erneut nur die Latte, der Ball sprang deutlich vor der Torlinie auf (20.). Drei Minuten später traf Ribery nach schöner Vorarbeit von Luiz Gustavo zum 2:0.

Gerade als die 96er von den etwas nachlassenden Bayern zu profitieren schienen, sorgte Gomez mit seinem neunten Saisontor schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Die Vorarbeit kam von Pizarro, der anschließend seinen Konkurrenten herzlich umarmte.

Nach der Pause schonte Heynckes dann Ribery und Müller, es kamen Robben und Shaqiri. Das Spiel änderte sich jedoch nicht: Bayern dominierte, Hannover war bemüht - und Gomez traf. Das 4:0 in der 62. Minute war das fünfte Tor des Nationalspielers in den letzten beiden Begegnungen. Chancen zu weiteren Toren bekam er nicht, nach seinem Treffer wurde er ausgewechselt und geschont. Möglicherweise ein Hinweis für kommenden Dienstag. Jedoch traf auch sein Konkurrent Pizarro in der Schlussphase noch doppelt.

Beste Spieler waren bei den Bayern Gomez, Müller und Luiz Gustavo, bei Hannover überzeugte niemand.