Mainz. Spitzenreiter FC Bayern München hat mit einem 3:0-Erfolg beim FSV Mainz 05 seinen Vorsprung auf 14 Punkte ausgebaut. 1899 Hoffenheim gewann mit Neuzugang Heurelho Gomes im Tor gegen den SC Freiburg 2:1. Wolfsburg und Augsburg trennten sich am 20. Bundesliga-Spieltag 1:1.
Auf dem Weg zur 23. deutschen Meisterschaft hat der FC Bayern München auch die Auswärtshürde beim FSV Mainz 05 gemeistert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzte sich der souveräne Bundesliga-Tabellenführer vor 34 000 Zuschauern mit 3:0 (1:0) durch und kann am Sonntag ganz entspannt zuschauen, wie Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund im Verfolgerduell verzweifelt um den Anschluss kämpfen.
Thomas Müller in der 41. Minute und Mario Mandzukic (50./57.) mit seinen Saisontreffern 13 und 14 schossen am Samstag den letztlich ungefährdeten Sieg für die auswärts weiter ungeschlagenen Bayern heraus, die nun bereits 51 Punkte auf ihrem Konto haben. Allerdings täuscht das klare Resultat etwas über den Spielverlauf, denn die Münchner kamen nur schwer in die Gänge.
Heynckes ordnete das Spiel
Mainz bot dem Rekordmeister in der ersten Hälfte mit aggressivem Zweikampfverhalten die Stirn und kaum Raum zur Entfaltung. Schon nach zehn Minuten hielt es Bayern-Trainer Jupp Heynckes nicht mehr auf der Bank. Immer wieder stand der 67-Jährige gestikulierend an der Seitenlinie, um das Spiel seiner Mannschaft von außen zu ordnen.
Doch die Bayern bekamen zunächst keinen Zugriff. Die Hausherren, die auf ihren gelb-gesperrten Torjäger Adam Szalai verzichten mussten, spielten unbekümmert auf und brachten die Bayern-Defensive einige Male ins Schwitzen. Allerdings fehlte es in Tornähe an der nötigen Präzision, so dass auf beiden Seiten klare Chancen ausblieben.
Erst in der 36. Minute wurde es zum ersten Mal gefährlich - für die Bayern. Nicolai Müller passte quer an die Strafraumgrenze zu Yunus Malli, dessen Direktschuss von Dante zur Ecke abgefälscht wurde. Kurz darauf kamen auch die Gäste durch Javi Martinez, dessen Kopfball FSV-Torwart Christian Wetklo parierte, zu ihrer ersten Möglichkeit.
Auch interessant
Die Münchner Führung kam dann überraschend. Toni Kroos schickte mit einem feinen Pass Müller auf die Reise, der Wetklo umkurvte und ins leere Tor einschob. Es war bereits das elfte Saisontor für den Nationalspieler.
Bayern zeigten ihre Klasse
Nach dem Wechsel spielten die Bayern ihre ganze Klasse aus. Erst spitzelte Mandzukic eine Flanke von David Alaba ins Netz, dann war der Kroate auf Vorlage von Philipp Lahm mit dem Kopf zur Stelle. Die wackeren Mainzer ließen sich trotz des deprimierenden Rückstandes zwar nie hängen, konnten den Favoriten aber nicht mehr in Bedrängnis bringen.
Wetklo verhinderte gegen Mandzukic (72.) eine noch höhere Niederlage. Sein Gegenüber Manuel Neuer musste dagegen in den gesamten 90 Minuten nicht einmal ernsthaft eingreifen. In der Schlussviertelstunde durften auf Münchner Seite auch noch die Edelreservisten Arjen Robben und Mario Gomez ran.
Hoffenheim beendet gegen Freiburg die Negativserie
Riesen-Erleichterung bei 1899 Hoffenheim: Nach neun Spielen ohne Sieg, dem Umbau der halben Mannschaft und der viel diskutierten Degradierung von Torwart Tim Wiese gewann die TSG am Samstag mit 2:1 (2:1) gegen den SC Freiburg. Die Kraichgauer verbesserten sich dadurch wieder auf den Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga. Ein Doppelpack von Kevin Volland in der 10. und 26. Minute war vor 24 000 Zuschauern die Antwort auf die frühe Freiburger Führung durch Max Kruse (4.). Durch diesen wichtigen Sieg dürfte nach den vielen Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen wieder etwas mehr Ruhe bei den Hoffenheimern einkehren.
Der 20 Jahre alte Volland war zwar in diesem badischen Duell der Matchwinner und hat nun bislang jedes der drei Rückrunden-Tore seiner Mannschaft erzielt. Doch noch mehr in den Blickpunkt rückte in der Rhein-Neckar-Arena die neue Hoffenheimer Nummer eins.
Gomes lautstark gefeiert
Heurelho Gomes stand nur zwei Tage nach seiner blitzartigen Verpflichtung vom englischen Club Tottenham Hotspur bereits im Tor der TSG und wurde von den Fans zunächst mit freundlichem Applaus begrüßt und später während des Spiels sogar bei jeder Entschärfung einer Flanke lautstark gefeiert. Genau solche hohen Bälle waren stets die größte Schwäche des ausgebooteten Ex-Nationalkeepers Wiese gewesen, der am Samstag vermeintlich zum eigenen Schutz vor dem großen öffentlichen Druck nur von der Tribüne aus zuschaute.
Gomes gab der Mannschaft tatsächlich jene Sicherheit, die Wiese nur ganz selten einmal ausstrahlte. Neben dem routinierten Brasilianer liefen auch Verteidiger David Abraham und Stürmer Igor de Camargo zum ersten Mal für die Hoffenheimer auf. Insgesamt gab es bei der TSG fünf Änderungen gegenüber dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt und sogar deren sechs im Vergleich zum 3:5 im Hinspiel in Freiburg. Auch das zeigt, wie viel Unruhe in diesem Team steckt.
Folglich zeigte der Sport-Club in den ersten Minuten auch genau das, was die Hoffenheimer sich erst mühsam erarbeiten müssen: einen selbstbewussten und vor allem eingespielten Auftritt. Kruse nutzte gleich die erste Chance zum 0:1 und Verteidiger Oliver Sorg hätte nur vier Minuten später aus spitzem Winkel gleich nachlegen können (8.). Doch die völlig neu zusammengewürfelten Gastgeber hielten der überlegenen Freiburger Spielanlage mit Erfolg einen unbändigen Einsatz und einige quirlige, schwer zu verteidigende Offensivkräfte (Volland, Firmino, Usami) entgegen. So drehten sie das Spiel.
Freiburgs Sorg patzte
Dem 1:1-Ausgleich ging ein Pfostenschuss von Roberto Firmino voraus, dessen Abpraller Volland aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Beim 2:1 nutzte der U21-Nationalspieler einen haarsträubenden Ballverlust von Freiburgs Sorg im eigenen Strafraum.
Nach der Pause waren die Gäste wieder deutlich überlegen. Im Gegensatz zu den Anfangsminuten fehlte ihnen in der Offensive aber die Durchschlagskraft. Hoffenheim verlegte sich aufs Kontern und war damit gefährlicher als der SC: de Camargo (60.) und Patrick Ochs (89.) vergaben die besten Möglichkeiten. Die Freiburger verpassten durch ihre erste Niederlage bei der TSG die Chance, einen Vereinsrekord aufzustellen: Sie hätten in der Bundesliga zum ersten Mal sieben Auswärtsspiele in Serie ungeschlagen bleiben können. (dpa)
FC Augsburg punktet erneut - 1:1 in Wolfsburg
Der FC Augsburg bleibt in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Die gegen den Abstieg kämpfenden Schwaben sicherten sich am Samstag beim VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:1) und holten in der dritten Partie nach der Winterpause den fünften Punkt. Die teure Truppe des Volkswagen-Konzerns blieb hingegen auch im insgesamt vierten Spiel gegen Augsburg ohne Sieg und liegt weiter weit entfernt von den Europapokal-Plätzen. Den Augsburger Ausgleichstreffer erzielte vor 22 257 Zuschauern Jan Moravek (25.), nachdem für den VfL Innenverteidiger Naldo (23.) zur Führung getroffen hatte.
Die Wolfsburger spielten nur anfangs offensiv und dominierend. Mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe führten zu besseren Statistikwerten, ohne dass der VfL überzeugen konnte. Zudem ließ die Nutzung der frühen Einschussmöglichkeiten zu wünschen übrig.
Je länger das Spiel dauerte, desto häufiger liefen sich die Gastgeber in der FCA-Defensive fest. Diego setzte deutlich weniger Impulse als zuletzt. Mittelstürmer Bas Dost bekam kaum Anspiele, konnte sich außerdem nicht gegen die aufmerksamen Augsburger Innenverteidiger durchsetzen.
Madlung in der Startelf
Die Wolfsburger Abwehr hatte kaum etwas zu tun, wirkte allerdings bei den wenigen Augsburger Angriffen nicht sicher. Häufig schalteten sich die VfL-Innenverteidiger Naldo und Alexander Madlung in die Angriffsaktionen ein. Madlung, der für den in Hannover schwachen Simon Kjaer in die Startformation rückte, spielte anfangs gute Pässe nach vorne. Sein Partner Naldo überzeugte mit Freistößen und Kopfbällen wie bei der Führung nach einer Ecke von Diego.
Hatten die Augsburger gefährliche Aktionen, dann war oft Ja-Cheol Koo daran beteiligt. Der vom VfL ausgeliehene Südkoreaner sorgte einige Male für Unruhe. Kein Wunder, dass Koo auch den Ausgleich durch Moravek vorbereitete, bei dem Madlung und Marcel Schäfer unglücklich aussahen. Verärgert war der Mittelfeldspieler, dass er in der 63. Minute keinen Elfmeter erhielt, als Naldo ihn am Arm berührte und aus dem Gleichgewicht brachte.
Manninger zeichnete sich aus
Auffälligster Augsburger war indes Alexander Manninger. Der für den angeschlagenen Simon Jentzsch im Tor stehende Keeper hielt einige Male mit tollen Reflexen. So entschärfte er in der Anfangs-Viertelstunde die besten VfL-Chancen von Diego. Dessen Drehschuss aus kurzer Distanz in der 12. Minute wehrte er geschickt ab, und auch fünf Minuten später parierte der österreichische Ersatzkeeper in seinem dritten Erstligaspiel prächtig gegen den VfL-Spielmacher. Zudem reagierte er in den Nachspielzeit klasse gegen Madlungs Kopfball.
Die Augsburger zeigten großen Einsatz und viel Leidenschaft. Sie spielten mit der gleichen Startelf wie zuletzt beim Punktgewinn gegen Schalke 04 dicht gestaffelt im Mittelfeld und auf Konter lauernd. Stürmer Sascha Mölders erhielt indes wenig verwertbare Anspiele und gewann kaum Zweikämpfe. (dpa)