Essen. In der Winterpause werden Spieler von interessierter Seite ins Gespräch gebracht. So - einmal mehr - geschehen bei BVB-Stürmer Robert Lewandowski. Oder bei Jan Kirchhoff von Mainz 05. Ein Kommentar.

Wenn der Fußball ruht wie in diesen dunklen Wintertagen, dann schlägt die Stunde der Spielerberater. Dass diese Säulen des Geschäfts zurzeit hochaktiv sind, lässt sich an den spektakulären Transfers ablesen, die angeblich unmittelbar bevorstehen.

Dabei ist der Robert-Lewandowski-Wechsel vom BVB zu Manchester United, Manchester City und ­Juventus Turin für 22 bis 50 Millionen Euro Ablöse noch der älteste Hut: Lewandowski wird ungefähr einmal pro Woche verhökert. Interessanter erscheint Jan Kirchhoff, ein junger Abwehrspieler aus Mainz, dem bis zu zehn Angebote von Klubs aus dem In- und Ausland vorliegen sollen.

Kirchhoff wird beraten von Roger Wittmann. Der Manager gilt als einflussreich, was kein Wunder ist, wenn ihm fast eine ganze Mannschaft gehört wie in Hoffenheim. Hier hat er vor einiger Zeit gerade noch Tim Wiese unterbringen können, bevor dieser - wie zuvor als nahezu unvermeidbar verkündet - zu Real Madrid wechseln musste.

So findet sich für jeden ein Plätzchen, und wenn es in Moskau ist, beim Welt-Verein Dinamo, wo Kevin Kuranyi, noch so ein Mann von Wittmann, sein Millionen-Auskommen hat.

Wenn im Januar Schalke wieder zum Training antritt, wird sich Edu einfinden. Der Brasilianer ist zurück. Bei Königsblau trifft er Julian Draxler, Jermaine Jones, Roman Neustädter, Ciprian Marica und Chinedu Obasi - wie Edu allesamt Klienten Wittmanns.

Mindestens eine neue Kultur will der Fußballer kennenlernen und eine tolle sportliche Perspektive hätte er auch gerne. Zum Glück ist es nur in seltenen Fällen das Geld, das ihn bewegt. Wäre es anders, wäre der Job des Spielerberaters endgültig kein Vergnügen mehr.