Essen. Nachdem die DFL am Mittwoch ihr neues Sicherheitskonzept beschlossen hatte, hatten diverse Fangruppierungen neue Proteste in den Raum gestellt. Am ersten Spieltag nach der Abstimmung gab es allerdings nur vereinzelte Aktionen - und die kamen nicht überall gut an.

Die große Protestwelle der Ultra-Fans in den Stadien der Fußball-Bundesliga ist am ersten Spieltag nach der Verabschiedung des umstrittenen Sicherheitskonzeptes ausgeblieben. Die Kundgebungen blieben relativ zaghaft, heftigere Proteste riefen mitunter Widerstand im übrigen Publikum hervor.

Beim FC Schalke 04 hatten die Ultras vor dem Spiel gegen den SC Freiburg zwar angekündigt, die Mannschaft in den ersten 12 Minuten und zwölf Sekunden nicht zu unterstützen und ihren Mitgliedern im Anschluss freizustellen, ob sie die Mannschaft anfeuern. Etwa 300 Ultras in der Nordkurve hielten sich an den Stimmungsboykott und und forderten in Richtung des S04-Vorstands und Ligaverbands-Vize Peter Peters: "Peters raus!" Die deutliche Mehrzahl der Anhänger unterstützte die Königsblauen von Beginn an lautstark und reagierte mit Pfiffen und "Ultras raus!"-Rufen auf die Proteste.

Beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt zündeten die VfL-Ultras in ihrem Block eine Rauchbombe und wurden dafür ausgepfiffen. Die Halbzeitansprache des Stadionsprechers gegen Pyrotechnik rief im ganzen Stadion außer bei den Ultras Applaus hervor.

Düsseldorfer Ultras verpassten Führungstreffer

In Düsseldorf sangen die Fortuna-Ultras nach dem schon obligatorischen zwölfminütigen Schweigen "Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt", räumten dann ihren Block und verpassten den Treffer zum 1:0 ihrer Mannschaft durch Dani Schahin gegen Hannover 96.

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In Leverkusen hingen zwar wie auch in anderen Stadien Plakate ("Ohne Stimme keine Stimmung", "Wir können nicht singen, wir sind verstummt!", "Footbal without politics"), doch im Fanblock klatschten und jubelten einige mit. Nach elf Minuten hielten die Bayer-Ultras über den halben Fanblock schwarze Plakate, der Rest im Stadion verhielt sich wie immer.

Rauchbombe in Fürth

In Fürth unterbrachen im Kellerduell die Augsburger Ultras ihr Schweigen in der neunten Minute nach dem Führungstreffer durch Sascha Mölders und legten nach 12 Minuten und 12 Sekunden nach: Sie zündeten eine Rauchbombe.

In Mainz hielten beim Spiel des FSV gegen den VfB Stuttgart beide Ultra-Lager das Schweigen bis in die 13. Minute konsequent durch. Im VfB-Block wurde zum Anpfiff ein Plakat gezeigt: "Dialog, Wofür?" (sid)