München. . Zum Hinrunden-Abschluss tritt Bayerns Trainer Jupp Heynckes mit seiner Mannschaft am Freitag gegen seinen Ex-Klub Mönchengladbach an. Doch alles dreht sich darum, ob sein Nachfolger Josep Guardiola heißen könnte. „Von mir hören sie zu meiner Zukunft gar nichts“, sagt Heynckes zu seinen Plänen in München.

Jupp Heynckes hat gelächelt, so, wie meist bei diesen Terminen. Er ist in den kleinen Raum im Erdgeschoss des Hauptgebäudes an der Säbener Straße gekommen, hat sich vorne aufs Podium gesetzt und in die Runde geblickt. Ein kleines Lächeln zu Beginn der Pressekonferenz, freundlich, sympathisch, so macht er das, ungefähr 50 Mal vor Spielen pro Jahr. Und ebenso oft danach, häufig unter Stress. Hinzu kommen unzählige Interviews und Sponsorentermine. Dann beantwortet er all die Fragen zur Lage beim FC Bayern, wie vor dem Bundesliga-Hinrundenabschluss gegen Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr/Sky, Liga total! und im DerWesten-Ticker), dem Klub, bei dem er über so viele Jahre hinweg als Spieler und auch als Trainer wirkte.

„Von mir hören sie zu meiner Zukunft gar nichts“

Nicht alles verraten, mal ein bisschen flunkern, trotzdem das Gesicht wahren, auch unangenehme oder profane Fragen stoisch ertragen – darin hat Heynckes ja nun bereits seit 1979 Übung. Den 67-Jährigen scheint das nicht zu langweilen, vor allem gilt das für seinen Auftrag als Fußballlehrer. Josef Heynckes, den alle nur Jupp nennen, wirkt glücklich. „Jeder Trainer braucht Zeit, um seine Vorstellung von modernem Fußball umzusetzen“, sagt er. Seinem Ideal ist er in dieser Hinrunde nahe gekommen, „in einem Jahr voller Emotionen“, wie es zuvor keines gab, mit dem verlorenen Finale der Champions League. Die allem übergeordnete Frage, ob er im Sommer bleibt oder sein Vertragsende zum Anlass nimmt, sich in den Ruhestand zu verabschieden, vermutlich mindestens mit der Meisterschale in der Hand, diese Frage beantwortet er jetzt aber nicht. „Von mir hören sie zu meiner Zukunft gar nichts“, sagt Heynckes nun ernst, „sie müssen sich gedulden bis Ende März.“

Konzentriert sieht der Trainer in diesem Momenten aus. Die Bayern sind Tabellenführer der Bundesliga und in der Champions League ins Achtelfinale eingezogen. Etliche Rekorde sind dabei gepurzelt, neue können noch aufgestellt werden. Um einzuschätzen, wie Heynckes über seine Zukunft denkt, hilft der Blick zurück zum Beginn seines dritten Engagements in München im Sommer 2011, als der Verein aufgewühlt war von den Machtkämpfen zwischen Hoeneß und Heynckes-Vorgänger Louis van Gaal. „Helfen, dass jeder frei atmen und arbeiten kann“, sei seine Aufgabe, sagte Heynckes damals, „dann haben wir das Ziel, eine stabile europäische Spitzenmannschaft zu entwickeln, die dauerhaft in der Champions League unter die letzten Vier kommen kann.“

„Mit Ruhe in die Weihnachtstage einziehen“

Seine Ziele könnte Heynckes im Sommer erreicht haben. Und er hat schon vor einiger Zeit anklingen lassen, dass dann wohl Schluss sein wird. Doch nun glauben viele, Heynckes werde weitermachen wollen. Die Zwischentöne dieser Woche klingen allerdings nicht danach. Zum Beispiel über den katalanischen Josef, über Josep Guardiola, den alle nur Pep nennen. Klubpatron Uli Hoeneß sagte zu den angeblichen Avancen gegenüber dem Ex-Trainer des FC Barcelona, man werde vor dem Fest „die Personaldiskussion nicht eröffnen“ und wolle „mit Ruhe in die Weihnachtstage einziehen“. Desinteresse klingt anders. Und langfristige Pläne auch, wenn man Heynckes am Donnerstag lauschte, als er über Sportvorstand Matthias Sammer sprach. Er sagte: „In Zukunft ist mit ihm ein Mann da, der künftigen Trainern dabei zur Seite steht, die Mannschaft noch weiter zu verbessern.“

Was all das zu bedeuten hat? Irgendwie ungewiss.