Sinsheim. Ein irres Spiel im Kraichgau! 1899 Hoffenheim geht gegen die SpVgg. Greuther Fürth dreimal in Führung - und der tapfere Aufsteiger kommt dreimal zurück. Joker Sobiech trifft für Fürth in der Nachspielzeit zum 3:3 (1:1)-Endstand.

1899 Hoffenheim wartet seit dem schweren Autounfall von Mittelfeldspieler Boris Vukcevic vor exakt drei Wochen weiter auf den ersten Sieg. Die Mannschaft von Trainer Markus Babbel kam bei der 15.000. Begegnung in der Geschichte der Fußball-Bundesliga trotz zweimaliger Führung nicht über ein 3:3 (1:1) gegen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth hinaus und bleibt mit acht Punkten nach acht Spielen in der unteren Tabellenhälfte. Greuther Fürth schaffte durch das Remis zumindest für einen Tag den Sprung vom letzten Platz.

Lasse Sobiech gelang in der Nachspielzeit der späte Ausgleich für die Gäste. Zudem trafen Zoltan Stieber (39.) zum 1:1 und Edgar Prib (84.) zum 2:2, nachdem Tim Wiese einen Schuss von Sercan Sararer nur abklatschen konnte. Der Stammtorhüter und Kapitän der TSG, der nach auskuriertem Muskelfaserriss und dreiwöchiger Zwangspause zwischen die Pfosten zurückgekehrt war, kassierte damit im fünften Pflichtspiel bereits die Gegentore Nummer 16 bis 18. Hoffenheim war durch Roberto Firmino (8.) und einem Doppelschlag von Neuzugang Joselu von Real Madrid (67., 89.) zweimal in Führung gegangen.

In der Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim begann Greuther Fürth überraschend selbstbewusst. Edu hatte in der fünften Minute nach mustergültigem Zuspiel von Sararer die Möglichkeit zur Führung, verfehlte aber das Tor. Auf der Gegenseite sah Edu beim Gegentor nicht gut aus, als er Roberto Firmino bei einem Freistoß von Sebastian Rudy aus den Augen ließ. Der Japaner Takashi Usami (9. und 21.) verpasste das mögliche 2:0. Stattdessen kämpften sich die Fürther, die in der vergangenen Saison im Viertelfinale des DFB-Pokals 1:0 in Hoffenheim gewonnen hatten, zurück und wurden mit dem 1:1 belohnt.

Debüt für Youngster Streker

Drei Wochen nach dem Unfall von Vukcevic, der in der Uniklinik Heidelberg weiter im künstlichen Koma liegt, überzeugten die Hoffenheimer erneut nur phasenweise. Dabei konnte der in den vergangenen Tagen von Knieproblemen geplagte Roberto Firmino ebenso mitwirken wie der von einer Grippe genesene Usami. Als Vertreter für den gesperrten Daniel Williams im defensiven Mittelfeld bekam überraschend der 21-Jährige Denis Streker den Vorzug vor Routinier Chris. Stephan Schröck stand auch gegen seinen Ex-Klub nicht in der Anfangsformation. Bei den Gästen vertraute Trainer Mike Büskens der gleichen Startelf wie zuletzt beim 0:1 gegen den Hamburger SV.

Turbulente Schlussphase

Auch nach dem Seitenwechsel sorgten die Hoffenheimer nur sporadisch für Torgefahr. In der 51. Minute scheiterte Andreas Beck an Grün. Auf der Gegenseite war Wiese bei einem Schuss des deutlich gesteigerten Sararer (58.) auf der Hut. In der 63. Minute konnte Kevin Volland einen schweren Patzer von Grün nicht ausnutzen. Der Fürther Keeper spielte den Ball in die Beine von Volland, machte seinen Fehler mit seiner anschließenden Parade aber direkt wieder gut. Beim Schuss von Joselu war Grün dann machtlos. In der turbulenten Schlussphase, in der Fürth gleich zweimal ausgleichen konnte, überschlugen sich dann die Ereignisse. (dapd)