Bremen. Punktgewinn für den VfB Stuttgart in Bremen: Die Schwaben holten einen 0:2-Rückstand noch auf und kamen durch Tore von Martin Harnik und Cacau noch zu einem 2:2 (0:2). Die Elf von Bruno Labbadia bleibt aber sieglos und trifft am Mittwoch im Kellerduell auf Hoffenheim.

Keine Sieger, dafür aber zwei Verlierer. So lautete das Fazit nach dem Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und dem VfB Stuttgart am Sonntagabend. 2:2 (2:0) trennten sich die beiden Teams zum Abschluss des vierten Spieltags vor 40 172 Zuschauern im Weserstadion und verpassten damit jeweils den ersehnten Befreiungsschlag. Kevin de Bruyne (23.) und Zlatko Junuzovic (34.) hatten den Gastgeber zunächst in Führung gebracht, doch nach der Pause glichen Martin Harnik (50.) und Cacau (81.) für Stuttgart aus.

Mit vier Zählern bleibt die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf damit in der unteren Tabellenhälfte. Das Team von VfB-Trainer Bruno Labbadia steckt mit nur zwei Zählern bereits im Abstiegskampf und steht vor dem Kellerduell gegen Hoffenheim am Mittwoch schon vor einem Schicksalsspiel.

Die Partie war zunächst geprägt von technischen Fehlern und Missverständnissen. Besonders die Defensivreihen machten keinen sicheren Eindruck - allen Akteuren war anzumerken, dass die Partie richtungsweisende Bedeutung hat. Die erste echte Torchance führte dafür direkt zum ersten Treffer in der 23. Spielminute: Werders Eljero Elia schickte de Bruyne mit einem tollen Zuspiel durch das Mittelfeld. Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Petersen zog der Belgier energisch mit links ab und traf in die kurze Ecke, die von VfB-Schlussmann Sven Ulreich vernachlässigt worden war.

VfB vergibt Chance zum Ausgleich - Werder erhöht im Gegenzug

Die Stuttgarter brauchten einige Minuten, um den Schock zu verdauen, hatten zehn Minuten später aber die hundertprozentige Chance zum Ausgleich: Nach einem Ballverlust von Petersen ging es mal schnell bei den Schwaben. Die Flanke von Christian Gentner hätte Shinji Okazaki aus fünf Metern freistehend einköpfen müssen, doch der Japaner brachte das Kunststück fertig und traf nur das Außennetz.

Stattdessen folgte im direkten Gegenzug das 2:0 durch Junuzovic, der nach einer Hereingabe von Petersen die Fußspitze im richtigen Winkel hielt und den Ball einschob. Kurz vor der Pause hatte Werder gar die große Chance zur frühzeitigen Vorentscheidung nach einem Schnitzer von VfB-Verteidiger Maza, der als letzter Mann den Ball verstolperte. Doch Petersen, bis dahin zweimaliger Vorlagengeber, nahm die Einladung nicht an und scheitert im Duell mit Ulreich.

Anschluss durch Ex-Bremer Harnik - spannende Schlussphase

Nur eine Minute nach Wiederanpfiff hatte Marko Arnautovic mit einem strammen Schuss die erste Chance auf einen Ausbau der Führung, doch Ulreich parierte stark. In der 50. Minute stattdessen der überraschende Anschlusstreffer durch den Ex-Bremer Harnik, der nach einer maßgenauen Flanke durch den eingewechselten Ibrahima Traore hochstieg und locker einnickte. Nun war die Partie wieder völlig offen und Werder drohte erneut, trotz einer ansehnlichen Leistung ohne Dreier dazustehen. So war es in dieser Saison bereits nach dem 1:2 in Dortmund und dem 2:3 in Hannover, als es zwar reichlich Lob, aber keine Punkte für die Schaaf-Elf gegeben hatte.

Und so begann erneut das große Zittern, denn der VfB spielte in der zweiten Hälfte stark: In der 56. Minute spitzelte Harnik den Ball über Werder-Schlussmann Sebastian Mielitz, doch Theodor Gebre Selassie klärte in letzter Sekunde auf der Linie. Vier Minuten später war es erneut Okazaki, der nach Hereingabe von Arthur Boka nur knapp vorbeiköpfte. Und in der 69. verfehlte wieder einmal der starke Harnik das Werder-Tor nur knapp. Besser machte es der bis dahin schwache Nationalstürmer Cacau (81.), der nach einer Ecke den Ball zum 2:2 über die Linie stocherte.

In der turbulenten Schlussphase ging der offene Schlagabtausch, Stuttgarts Harnik (Gelb-Rot) und Bremens Lukimya (Rot) mussten vom Platz. Doch es blieb bei der unterm Strich verdienten Punkteteilung. (dapd)