Hoffenheim. . Markus Babbel gilt in der Trainerzunft als Hoffnungsträger. Ob er in Hoffenheim ein Team zusammengestellt hat, das die Kraichgauer Hoffnungen auf eine Europapokal-Teilnahme tragen kann, wird sich zeigen. Von der Pokalblamage beim Berliner AK sollte man sich nicht täuschen lassen.

Es ist ja noch gar nicht so lange her, und trotzdem fühlt es sich an wie eine Ewigkeit: Im Sommer 2008 stürmte die TSG Hoffenheim in die Bundesliga, im Winter an die Spitze. Nichts schien unmöglich, Deutschland hielt den Atem an – der mit den SAP-Millionen von Dietmar Hopp aufgebaute Verein würde doch nicht etwa? Nein, er sollte nicht. Meister nicht und nicht einmal ein Team für Spitzenplätze. Auf Platz sieben des Premierenjahres folgten drei elfte Ränge und die Frage: Wofür steht dieser Verein?

Der Trainer

So wie die TSG ihre Identität sucht, sucht sie den idealen Trainer. Ralf Rangnick wirkte lange so, dann überwarf er sich mit Dietmar Hopp. Das Experiment mit Holger Stanislawski ging schief, nun versucht sich Markus Babbel. Ihn umgibt seit Jahren der zauberhafte Ruf, eine große Trainerhoffnung zu sein. Aber bis heute wartet man vergeblich auf das Kaninchen, das aus dem Hut kommt.

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Das Personal

Erst spielte Geld keine Rolle, dann sollte gespart werden. Jetzt kam Torwart Tim Wiese aus Bremen, außerdem kamen für elf Millionen die Stürmer Joselu aus der Reserve von Real Madrid und Eren Derdiyok aus Leverkusen.

Die Probleme

Nach der 0:4-Pokalklatsche beim Viertligisten Berliner AK twitterte der Ex-Schalker Hans Sarpei: „Schade, dass im DFB-Pokal immer die Dorfvereine zuerst rausfliegen.“

Der Anspruch

Endlich in Europa über die Dörfer ziehen.

Die Prognose

Nicht täuschen lassen vom Pokal. Die Elf ist stark besetzt. Alles hängt davon ab, ob Markus Babbel ihr Seele einhauchen kann. Schafft er’s, gibt’s Platz sieben. Schafft er’s nicht, bleibt alles fauler Zauber.