Kaiserslautern. Krassimir Balakov wird der neue Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Der Nachfolger von Marco Kurz ist vielen noch aus seiner Zeit beim VfB Stuttgart in Erinnerung. Trotz anfänglicher Erfolglosigkeit im Traineramt, war Balakov jedoch zuletzt mit Hajduk Split auf Europa-Legaue-Kurs.

Dass man als ehemaliger Weltklassespieler nicht auch als Trainer automatisch Weltruf genießt, musste in der Vergangenheit schon Rekordnationalspieler Lothar Matthäus erfahren. Anders als Matthäus gehört Krassimir Balakow jedoch als Trainer nicht zu denen, die dies auch ständig von der Welt fordern. Der 45-Jährige hat sich nach dem Ende seiner aktiven Karriere 2003 stetig von einer Station zur nächsten bewegt, zuletzt mit immer größerem Erfolg.

Balakov - der Mittelfeldlenker des "magisches Dreieck"

Der im bulgarischen Tarnowo geborene Balakow spielte zwar als Profi nur bei drei Vereinen, jedoch alleine acht Jahre beim VfB Stuttgart, wo er von 1995 an seine größten Erfolge feiern konnte. Er startete seine Karriere bei Etwar Weliko Tarnowo in der Heimat, 1991 wechselte er zu Sporting Lissabon. Dort gewann er 1995 - wie in Stuttgart 1997 - den nationalen Pokalwettbewerb. Mit der Nationalelf Bulgariens zog er 1994 ins Halbfinale der WM in den USA ein, wurde sogar ins All-Star-Team gewählt.

Als Mittelfeldlenker im "magischen Dreieck" des VfB Stuttgart schrieb er Bundesligageschichte. Hinter dem Sturmduo Giovanne Elber und Fredi Bobic zog Balakow die Fäden. In der Saison 1996/97 erzielte das Dreigestirn alleine 49 der 78 Treffer für Stuttgart in der Bundesliga, der Pokaltriumph krönte eine einzigartige Saison. Trainer war damals ein gewisser Joachim Löw.

Erste Trainerstationen waren nicht von Erfolg gekrönt

Die Grundlagen der Trainerarbeit eignete sich Balakow direkt nach dem Ende der aktiven Karriere in seiner zweiten Heimat Stuttgart an, als Assistent unter Felix Magath und im Folgejahr bei Matthias Sammer. Das Debüt als Verantwortlicher gab er 2006 in der Schweiz beim Grasshopper Club Zürich, musste jedoch kurz vor Ende der zweiten Saison wieder gehen.

Auch das Engagement beim FC St. Gallen war nicht von Erfolg gekrönt. Am Ende der Saison musste der Verein in die Relegation, Balakows Team verlor die Ausscheidungsspiele und stieg sogar ab. In seiner bulgarischen Heimat nahm Balakow den nächsten Anlauf, gemeinsam mit einem alten Weggefährten. Fredi Bobic, heute Sportdirektor beim VfB Stuttgart, begleitete ihn zu Tschernomorez Burgas. "Er hat einiges drauf als Trainer" sagte Bobic über die Eindrücke aus der gemeinsamen Zeit Anfang Februar in der ZDF-Sendung "Das aktuelle Sportstudio".

Für den FCK kündigte Balakov in Split

Dort kündigte er nach Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung selbst, obwohl er von 15 Partien nur eine verloren hatte. Bei HNK Hajduk Split, wo er am Mittwochabend sein letztes Punktspiel mit 3:0 gegen HNK Rijeka gewann, lief es bisher am besten. Der 15-malige kroatische Meister liegt mit dem zweiten Tabellenplatz auf Kurs in Richtung Europa-League-Qualifikation. Dennoch kündigte er seinen Vertrag, um beim 1. FC Kaiserslautern einen neuen zu unterschreiben. (dapd)