Hamburg. . Thorsten Fink will sich mit dem Bundesliga-Dino aus Hamburg in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga weiter in der Tabelle nach oben arbeiten. Unter Thorsten hat sich der HSV stabilisiert und ist aus dem Tabellenkeller geklettert.
Der Hamburger SV und die Bundesliga: Eine ewige Liebe und eine ewige Gemeinschaft. Als einziges Gründungsmitglied ist der HSV noch nie aus dem Fußball-Oberhaus abgestiegen. Und das dürfte, trotz des Stotterstarts in die laufende Saison, auch am Ende der Spielzeit so bleiben.
Der Klub: Sechsfacher Meister, dreifacher DFB-Pokalsieger, zweifacher Europapokalsieger: Mit Blick auf diese titelreiche Vergangenheit will man sich in Hamburg nicht mit Mittelmaß zufrieden geben. Der HSV ist ein Umsatzriese und hat daneben einen üppigen Personal-Etat. Die laufende Saison wird für die Norddeutschen zur Spielzeit des Umbruchs. Der neue Vorstand arbeitet sich noch ein. Frank Arnesen hat seit Sommer als Sportdirektor das Sagen und inzwischen haufenweise englische Ersatzbänke leergekauft. Mit bislang durchwachsenem Erfolg. Der gebürtige Dortmunder Thorsten Fink, seit 17. Oktober HSV-Trainer, ist nach Michael Oenning und den Kurzzeit-Linienchefs Rodolfo Cardoso und Frank Arnesen der vierte Trainer der Hamburger in dieser Saison. Neben der ewigen Bundesliga-Zugehörigkeit der Hanseaten dürfte das ein weiterer Rekord sein.
Die Mannschaft: Viel Qualität, viel Potenzial, viele talentierte Profis, zahlreiche Nationalspieler: Dennis Aogo, Marcell Jansen, Heiko Westermann, Gojko Kacar, Heung Min Son, Mladen Petric und Paolo Guerrero: Nur funktioniert der HSV, wie in vielen Jahren zuvor, mal wieder nicht als Mannschaft. Der Saisonstart ging völlig in die (rote) Hose. Trainer Michael Oenning musste frühzeitig gehen. Unter Thorsten Fink hat sich der HSV stabilisiert und ist zumindest aus dem Tabellenkeller geklettert. Und hat jetzt noch viel Luft nach oben.
Die aktuelle Form: Die Statistik der Hamburger klingt gut. Die letzte Liga-Niederlage gab es Anfang Oktober. Die letzten acht Spiele in der Bundesliga hat der HSV nicht verloren. Allerdings konnte der norddeutsche Fußball-Dino auch nur zwei dieser acht Duelle gewinnen. Im Pokal gab es zum Jahresabschluss ein 1:2 beim VfB Stuttgart. Damit hatte sich dann auch der letzte Titeltraum erledigt.
Die Ausfälle: Stürmer Marcus Berg und Mittelfeldmann Gökhan Töre fehlen auf jeden Fall. Torjäger und Ex-Borusse Mladen Petric sowie Mittelfeldspieler Ivo Ilicevic fallen wahrscheinlich auch aus. Das offensive Kroaten-Duo klagt über Wadenprobleme. Vor allem Mladen Petric, der in Hamburg mal wieder zwischen Vertragsverlängerung und Vereinswechsel (dieses Mal in die Schweiz) pendelt, würde doch sehr gerne gegen seine ehemaligen Dortmunder Kollegen auflaufen.
Das letzte Duell: Zum Saisonauftakt putzte der BVB den HSV 3:1 weg. Die Gäste waren gegen den meisterlichen Vollgas-BVB ohne Chance. Nicht viel später war dann auch HSV-Trainer Michael Oenning entlassen. Das letzte Spiel in Hamburg war spannend bis zum Schluss. Ruud van Nistelrooy hatte den HSV per Elfmeter in Führung geschossen. Jakub Blaszczykowski glich für den BVB in der 90. Minute – und damit ziemlich pünktlich – aus.
Die Auswärtsbilanz des BVB: Da könnten die Dortmunder mal wieder dran arbeiten. In 44 Spielen beim HSV kommen sie auf zehn Siege, 13 Unentschieden und 21 Niederlagen.