München. Leroy Sané und Serge Gnabry überragten beim Sieg des FC Bayern gegen Schalke 04. Ex-Schalker Sané leidet sogar mit den Königsblauen.

Am Ende wurden Hansi Flick die Hymnen dann doch etwas schrill. „Wir haben jetzt das eine Spiel“, sagte der Trainer des FC Bayern München nach dem furiosen 8:0 (3:0) zum Bundesliga-Auftakt über Schalke 04, „da machen wir jetzt erst einmal ganz langsam.“ Doch ob seine Beruhigung gelingt? Das wird schwierig, vor allem wenn es um Serge Gnabry (25) und Leroy Sané (24) geht. Beide zauberten bereits in ihrem ersten Spiel als Flügelzange der Bayern.

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Ein wenig schien sich Sané selbst zu wundern, wie gut es schon zum Auftakt lief. Als einziger Neuer stand der 60-Millionen-Zugang von Manchester City in der Startelf des Triple-Siegers, und das nach einer kurzen Vorbereitung, die nur zwei Wochen gedauert hatte. „Die Mannschaft war im letzten Jahr schon super“, sagte Sané nach dem Spiel und ergänzte: „Aber der Zusammenhalt ist gut und die Mannschaft ist immer noch hungrig.“

Leroy Sané mit zwei Assists und einem Tor gegen Schalke 04

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Ganz besonders zeigte das Gnabry. „Das war eine großartige Nacht. Wir haben es sehr genossen. Viele bei uns kennen Leroy schon lange. Er ist ein Superjunge. Deswegen, denke ich, läuft das wie geschmiert“, sagte er. Mit einem sehenswerten Schlenzer war Gnabry bereits in der vierten Minute das erste Tor der neuen Bundesliga-Saison gelungen. Seine Tore zum 4:0 und 5:0 hatte er Sané zu verdanken, der ihm den Ball direkt in den Lauf gespielt hatte. Sané selbst erzielte das 7:0. Allein war er auf Schalkes Torwart Ralf Fährmann zugestürmt und hatte sicher verwandelt. Das sah schon sehr stark aus - und doch gab er an: „Ich bin noch nicht ganz bei 100 Prozent.“

Die weiteren Bayern-Tore verteilten sich auf Leon Goretzka, Robert Lewandowski, Thomas Müller und Jamal Musiala. Wahrscheinlich hätte der FC Bayern sogar einen zweistelligen Sieg feiern können, wenn Flick Gnabry und Sané nicht schon in der 72. Minute ausgewechselt hätte. Doch das war offenbar selbst Sané nicht ganz unrecht. Trotz seines erfolgreichen Debüts hatte er Mitleid mit seinem Ex-Klub: „Ich war eine lange Zeit bei Schalke. So eine Niederlage zum Saisonstart zu bekommen, wenn es sowieso schon drunter und drübergeht, ist natürlich schwer.“ Zu seiner Familie gehören einige Schalke-Fans - Papa Souleymane hatte sich zwar ein Tor seines Sohnes gewünscht, aber als Ergebnis ein 1:1. Daraus wurde nichts...

"Sabry" - Sané und Gnabry könnten beim FC Bayern ein Traumduo werden

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Einen Namen für das neue Münchener Zauber-Duo gibt es nach schon: „Sabry“ als Kombination der Nachnamen. Sie erinnern sehr an die Bayern-Ikonen der Zehner-Jahre - Franck Ribéry und Arjen Robben waren zusammen „Robbery“. Genau wie Ribery trägt Gnabry die Rückennummer 7. Sané hat die 10, wie viele Jahre zuvor Robben. ZDF-Experte Per Mertesacker gefällt der Vergleich: „Das Gefühl ist es so wie 2009, als Robben und Ribery zusammen angefangen haben mit einem Spiel gegen Wolfsburg. Ich kann mich daran noch ganz gut erinnern. Da war auch eine Riesen-Euphorie. Eine neue Ära beginnt.“

Alles Sabry also? Nicht mit Hansi Flick. Auch Abkürzungen wie diese sind ihm zu schrill. „Verklärende Vergleiche mit früheren Spielern“, sagte er nach einem besonderen Fußball-Abend, „das ist nicht mein Ding.“ Flick lobt eher sachlich: „Wir hatten vorne enorm viel Speed. Sie haben das beide super gemacht. Bei der Nationalelf haben sie das schon gezeigt, heute auch wieder.“

Am Donnerstag (21 Uhr) könnte Sané direkt seinen ersten Titel mit den Bayern holen: Im europäischen Supercup geht es in Budapest gegen den Europa-League-Sieger FC Sevilla - und dort ist etwas mehr Gegenwehr zu erwarten als von den schwachen Schalkern.