Essen. RB Leipzig unter den besten vier Klubs Europas? Dafür muss mehr kommen als nur der aktuelle Höhenflug in der Champions League. Ein Kommentar.
Fußballfans, die die hemmungslose Kommerzialisierung ihres Lieblingssports verabscheuen, dürften beim Blick auf die Runde der letzten Vier in der Champions League Bauchschmerzen bekommen. RB Leipzig trifft dort auf Paris St.-Germain. Im letzten Viertelfinale am Samstag dürfte Manchester City nachziehen.
Für manche mag sich das wie der Vorhof der Fußballhölle anfühlen.
RB Leipzig polarisiert in Bundesliga wie kein anderer Klub
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Leipzig polarisiert wie kein zweiter Verein in der Bundesliga, Paris ist trotz Verstößen gegen das Financial Fairplay der Uefa davongekommen, Manchesters Europapokalsperre wurde am Ende vom Internationalen Sportgerichtshof Cas wegen mangelhafter Beweisführung kassiert. Ein Getränkehersteller, ein katarischer Staatsfonds und ein Scheich aus Abu Dhabi hätten dann die Vormachtstellung in der Königsklasse übernommen.
Um nicht nur bei denen, die sich weitaus berechtigter als Leipzig in der europäischen Elite sehen, den Puls zu senken: So weit sind die Sachsen anders als Paris und Manchester lange nicht. Natürlich sind investorengeführte Klubs im Vorteil. Doch ehrlich gesagt schmeichelt der K.o.-Spielmodus Außenseitern allzu sehr. Das System Siegen oder Fliegen hat seinen Reiz, ermöglicht mehr Überraschungen, ist aber nicht unbedingt ein Indikator für Nachhaltigkeit.
Am internationalen Status des FC Bayern und von Borussia Dortmund kratzt Leipzig nicht
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Gleichwohl muss man der sportlichen Arbeit in Leipzig Respekt zollen. Dort ist durch flüssiggewordene Energie eben mehr möglich als an anderen Standorten. Doch am internationalen Status des FC Bayern und von Borussia Dortmund kratzt man deshalb nicht. Einst Naby Keita, jetzt Timo Werner, bald womöglich Dayot Upamecano – erst wenn Leipzig kein Sprungbrett mehr für Spieler ist, kann der Klub auch auf europäischer Ebene wachsen.