Essen. In dem Südkoreaner Hwang wechselt erneut ein Spieler von Salzburg direkt zu RB Leipzig. Inzwischen ist die Empörung dosiert. Ein Kommentar.
Als Timo Werner dieser Tage den Wechsel zum FC Chelsea fixierte, gab es einen kleinen Aufschrei. Nicht etwa, weil der Fußball-Bundesliga erneut ein herausragender Torjäger, ein Nationalspieler, der erfolgreichste deutsche Torschütze der vergangenen Saison hinter Bayerns Super-Torjäger Robert Lewandowski verloren ging. Vielmehr deshalb, weil RB Leipzig die Unterschrift des 24-Jährigen in den sozialen Netzwerken begleitete, als würde Werner künftig weiter für die Sachsen stürmen. Man muss ja nicht alles verstehen.
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Es gibt immer wieder Dinge im Fußball, an die man sich nicht gewöhnen will, aber muss. Dies ist in einem anderen Zusammenhang mit Leipzig bereits geschehen. Hee-chan Hwang ist der 17. Profi, der beim „Spieler wechsel dich“ zwischen den RB-Standorten den direkten Weg von Salzburg nach Leipzig gefunden hat.
Hwang wechselt als 17. Spieler direkt von Salzburg nach Leipzig
Gefühlt ändert der Südkoreaner nun nur noch in seinem Arbeitspapier bei dem Getränkehersteller den Einsatzort und passt vermutlich noch die Summe in der Gehaltszeile an. Die Empörung darüber fällt, ja: dosiert aus. Steter Energydrink-Tropfen höhlt den Stein besonders schnell.
Dass dieses Schulterzucken bei den meisten Fans anders als bei Leverkusen und Wolfsburg bereits vor dem fünften Jahr der Leipziger Erstligazugehörigkeit eingesetzt hat, verwundert nicht. Der rasante – und sportlich verdiente – Aufschwung zur dritten Macht im Land hinter dem FC Bayern und Borussia Dortmund stellt eben nicht in Aussicht, dass sich auf absehbare Zeit etwas an der Hackordnung in der Bundesliga ändern wird. Die Strategie, über europäischen Spitzenfußball ein Produkt zu bewerben, ist lange nicht ausgereizt. Nur löst die juristisch akkurate, moralisch fragwürdige Geschäftsidee mit solchen Wechseln eben keinen Sturm der Entrüstung mehr aus.
Wozu Erling Haaland beigetragen haben mag. Der BVB-Star hat nämlich bewiesen: Für einen Salzburger, der das Potenzial zu einer Weltkarriere erkennen lässt, ist bereits Leipzig eine Nummer zu klein.