Heidenheim. Wo kommen die denn her im Geisterspiel? In der Relegation zwischen Heidenheim und Werder standen plötzlich Spielerfrauen auf der Tribüne.
Dieser Montagabend sollte sich wahrlich als kurios herausstellen. Werder Bremen hat den ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga seit 40 Jahren vermieden und spielt auch in der kommenden Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Dank eines dramatischen Unentschiedens im Relegations-Rückspiel (2:2) beim 1. FC Heidenheim.
Kuriose Szenen spielten sich allerdings auch schon während des Spiels ab. Im Stadion, in dem eigentlich keine Zuschauer erlaubt sind bis auf wenige Ehrengäste. Und doch bekam Heidenheim unerwartete Fan-Unterstützung. Im Stadion. Es war zwischen der 50. und 60. Spielminute, als plötzlich um die 50 Fans auf der Tribüne zu sehen waren. Unter anderem handelte es sich um Spielerfrauen und deren Kinder, die ihre Mannschaft zum ersten Bundesligaaufstieg der Geschichte anfeuern wollten. Was allerdings einen klaren Verstoß gegen das Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL) darstellt, das maximal acht Zuschauer pro Verein vorsieht.
Werder-Boss panisch: "Die müssen hier raus"
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Einige der Fans trugen immerhin Gesichtsmasken, sie saßen auch mit etwas Abstand zueinander. Als Werder-Boss Klaus Filbry die Fans sah, wurde er panisch. „Die müssen hier raus“, hört man ihn rufen. Es dauert jedoch rund fünf Minuten, bis die Tribüne wieder leer war, bis die Ordner die Menschen aus dem Stadion begleitet hatten. Dem 1. FC Heidenheim droht nun eine Strafe.
Die unerwartete Fanversammlung war nicht das einzige Unerwartete an diesem Abend. Es gab auch viel Lärm im Stadion, die Delegationen beider Klubs legten sich mit diversen Instrumenten mächtig ins Zeug und sorgten für eine unerwartete Geräuschkulisse. Da war beispielsweise Werders Physiotherapeutin Laura Kersting, die eine Trommel mitgebracht hatte. Auf Heidenheimer Seite wurde während der TV-Übertragung immer wieder ein Mann eingeblendet, der wiederholt mit einem Kochlöffel auf eine Bratpfanne schlug. Ein Anblick, der in den Sozialen Medien für viel Heiterkeit sorgte. Auch die Kuhglocke aus dem Hinspiel wurde wieder gesichtet und benutzt, ebenso eine per Kurbel betriebene Sirene.
Bremer Fans randalieren und verletzen Polizisten
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Unschöner liefen dagegen die Szenen nach dem Bremer Klassenerhalt in der Hansestadt selbst ab. Werder-Fans hatten laut Polizei in Bremen randaliert, sie bewarfen demnach Einsatzkräfte mit Flaschen und Böllern. Dabei wurde ein Passant von einer Flasche getroffen. Der Mann musste wegen einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt werden. Einsatzkräfte sollen zudem von Fans getreten worden sein, als diese versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Die Polizei setzte Reizgas gegen sie ein.
Nach Mitternacht sei die Stimmung bei einigen Menschen gekippt, hieß es. Die Einsatzkräfte nahmen mehrere Menschen vorläufig fest und erteilten Platzverweise. Zunächst hatten die Fans den Klassenerhalt ihrer Mannschaft mit Hupkonzerten, lauten Gesängen und Feuerwerksböllern gefeiert. (fs)