Essen. Unter anderem soll in den Stadien bei Bundesligaspielen die Maskenpflicht fallen. Keine große Sache, oder? Ein Kommentar.
Noch läuft die aktuelle Saison in der Fußball-Bundesliga – und schon jetzt denkt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert darüber nach, wie der Spielbetrieb in der kommenden organisiert werden könnte. Das ist gut. Der Liga scheint klar, dass der gewohnte Normalzustand noch weit mehr als ein paar Monate entfernt ist.
Gleichzeitig ändern die Liga-Verantwortlichen im neuen Hygienekonzept auch die bestehenden Regeln, die eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes überhaupt erst ermöglichten.
Entscheidung mit Billigung der Behörden
Es scheint verständlich, dass der Profifußball mit Verweis auf das Verhalten der Menschen in Cafés und Geschäften jetzt mit ausdrücklicher Billigung der zuständigen Behörden einige der Regeln lockert, die er sich erst vor einigen Wochen selber auferlegt hatte, um – gegen lautstarken Protest – die Saison und damit die eigene Existenz noch retten zu können.
Entscheidung der DFL mit Symbolgehalt
Gegen einen neuerlichen wütenden Aufschrei könnte der Umfang der Lockerungen sprechen. Dass im Stadion unter anderem die Maskenpflicht für Auswechselspieler fällt, hat aber hohen Symbolgehalt. Die DFL ändert nicht nur den Komfort für einige Profis, sie macht Stimmung, beeinflusst Debatten.
Sich ausgerechnet beim hochemotionalen Fußball auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen, mag riskant sein. Dennoch: Auch ohne zweifelsfrei zu wissen, ob es sachlich eindeutig richtig oder falsch ist, die Hygieneregeln im Stadion zu lockern oder wie Rudi Völler gar schon wieder über Zuschauer beim Pokalfinale zu fantasieren, fühlt sich die Entscheidung falsch an. So löst das erneute Vorpreschen der DFL Unbehagen aus.