Essen. Laut eines Berichts macht die Politik am Mittwoch den Weg für Geisterspiele frei. DFL lädt Klubs am Donnerstag zur Mitgliederversammlung ein.
Bund und Länder werden am Mittwoch in der anberaumten Konferenz voraussichtlich den Weg für Geisterspiele in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga und der 2. Bundesliga freimachen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf Verhandlungskreise vom Montagabend in der Vorbereitung auf die Konferenz beruft. Demnach soll die Bundesliga voraussichtlich am 15. Mai - einem Freitag - wieder starten. Gleichzeitig solle für den Amateurbereich der Sport unter freiem Himmel auch wieder erlaubt werden.
Die Deutsche Fußball-Liga hat die 36 Profivereine der 1. und 2. Bundesliga für Donnerstag zu einer Mitgliederversammlung eingeladen. Dies bestätigte die DFL am Dienstag auf dpa-Anfrage. Zuerst hatte der „Kicker“ darüber berichtet. Bei der Videokonferenz sollen dann die Ergebnisse des Polit-Gipfels erörtert werden.
Positive Signale für Bundesliga-Neustart
Seit Wochen wird über eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Bundesliga durch Geisterspiele debattiert. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat ein Hygienekonzept vorgelegt, welches auch regelmäßige Tests für sämtliche Spieler und nahe Verantwortliche der Klubs vorsieht. Öffentlich hat dies auch für viel Kritik gesorgt.
Aus der Politik kamen in den vergangenen Tagen aber schon häufiger positive Zeichen für eine positive Rückkehr, etwa durch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder oder sein NRW-Pendant Armin Laschet. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte in einem Interview aber angekündigt, dass bei einem positiven Corona-Fall auch die komplette Mannschaft des betroffenen Spielers in Quarantäne muss. Das DFL-Konzept sieht vor, dass es lediglich eine Einzelquarantäne geben soll.
Kalou sorgt für Ärger
Die Umsetzung des Hygienekonzepts sorgte seit dem vergangenen Wochenende aber für viel Wirbel. Zunächst hatte Köln-Profi Birger Verstraete seine Sorgen öffentlich gemacht, nachdem drei Personen aus dem FC-Umfeld positiv getestete worden waren. Die Kölner reagierten mit einer unglücklichen Stellungnahme.
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Am Montag sorgte schließlich ein Video von Hertha-Profi Salomon Kalou für Aufruhr. Dort war zu sehen, wie in der Kabine der Berliner Hygienevorschriften missachtet werden. Spieler und Betreuer klatschten miteinander ab, ein Physiotherapeut nahm zudem einen Corona-Test bei Jordan Torunarigha lediglich mit einfachem Mundschutz und Handschuhen vor. Die DFL verurteilte das Verhalten als "inakzeptabel", auch Hertha reagierte und suspendierte den Ivorer noch am Montagabend mit sofortiger Wirkung.