Essen. Beim 1. FC Köln gab es drei positive Corona-Tests. Die DFL wird es nun schwer haben, mit ihren Argumenten durchzudringen. Ein Kommentar.

Noch bevor es richtig losgeht, muss die Bundesliga schon einen heftigen Rückschlag hinnehmen. Denn nichts anderes sind die drei Corona-Fälle, die der 1. FC Köln am Freitagabend meldete. Nicht etwa, weil sie berechtigte Zweifel am Schutzkonzept der Liga aufwerfen. Sondern weil sich die öffentliche Meinung damit stärker gegen einen baldigen Neustart der Bundesliga ausrichten dürfte.

Dabei zeigt es gerade keinen Fehler im System, dass in Köln bei den nun von der Deutschen Fußball-Liga vorgeschriebenen Tests drei Positivfälle erkannt wurden. Im Gegenteil, es zeigt, dass das System funktioniert. Denn das ist ja der Sinn der Übung: vor dem Start des Mannschaftstrainings die infizierten Profis herausfiltern, damit sich nicht die ganze Mannschaft ansteckt.

Deswegen muss jetzt nicht die ganze Mannschaft in Quarantäne, sondern nur die Infizierten. Und das hat nicht der 1. FC Köln, hat auch nicht die DFL entschieden, das hat das Gesundheitsamt verfügt, so wie es das Infektionsschutzgesetz vorsieht. Dass dieses sich der Auffassung des Fußballklubs angeschlossen hat, ist auch alles andere als ein schlechtes Zeichen für die Liga. Denn die Frage der Quarantäne ist ja die spannendste im Schutzkonzept der DFL: Sie will, dass nur jene Profis, die bei Tests als infiziert erkannt werden, in Quarantäne müssen, nicht die ganze Mannschaft.

Bisher wusste niemand, ob die Gesundheitsbehörden das auch so sehen würden. Köln liefert nun ein erstes Indiz dafür – auch wenn die Situation natürlich noch nicht die gleiche ist wie im Spielbetrieb, auch wenn noch in Kleingruppen trainiert wird und nicht alle Spieler Kontakt zueinander haben.

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Aber die Liga wird es nun schwer haben, mit ihren Argumenten durchzudringen. Denn schon vorher war die Zahl der Kritiker ja groß. Einige hatten valide Argumente – dass Fußballer getestet werden, Krankenpfleger aber nicht, kann man ja tatsächlich kritisieren.

Aber kann man es auch dem Fußball zum Vorwurf machen? Egal, sämtliche Kritiker – ob mit guten Argumenten oder ohne – werden sich nun in ihrer Haltung bestätigt sehen: dass es für einen Neustart des Fußballs in der Corona-Krise noch viel zu früh ist. Die alles entscheidende Frage ist nun, wie stark sich das auf die Entscheidung der Politik auswirkt.