Gelsenkirchen. Profisportler dürfen trotz Kontaktbeschränkungen wieder trainieren. Wir erklären die Folgen für Klubs wie Schalke oder den BVB.

Auf den Trainingsanlagen der NRW-Bundesligisten darf der Ball wieder rollen. Dank Ausnahmeregelung dürfen Profisportler in Nordrhein-Westfalen trotz der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen wieder trainieren – zumindest in Zweiergruppen.

Die Sportplätze von Profi-Vereinen werden dafür offiziell zum Betriebsgelände gemacht. „Das Gesundheitsministerium hat in einem Schreiben klargestellt, dass Profisportler einen Beruf haben und dass sie in ihrer Berufsausübung nicht beschränkt werden dürfen“, erklärt Dortmunds Ordnungsdezernat Norbert Dahmen, der sich bei der NRW-Landesregierung für eine Lockerung starkgemacht hatte, im "WDR".

Borussia Dortmund trainiert seit Montag bereits in Zweiergruppen mit Ball auf dem Rasen. Durch das Schreiben des Gesundheitsministeriums sind für den BVB nun endgültig alle Rechtszweifel verschwunden. Ihre Einheiten sind erlaubt und werden auch in den kommenden Tagen und Wochen fortgeführt, bestätigte der Verein gegenüber dieser Redaktion.

Dabei müssen allerdings besondere Regeln eingehalten werden. So muss ein Abstand zwischen den Spielern eingehalten werden. Zweikämpfe oder ähnliches sind also nach wie vor tabu. Zusätzlich bestehen weiterhin strenge Hygiene-Vorgaben. Spieler dürfen deshalb auf dem Trainingsgelände weder essen, noch duschen oder sich umziehen.

Phase ohne Balltraining sollte aus sportwissenschaftlicher Sicht nicht länger als zwei Wochen andauern

„Wir bekommen ein, zwei Tage vorher eine Liste mit Pärchen, die zu verschiedenen Zeiten trainieren“, erläutert Nationalspieler Julian Brandt das Vorgehen bei der Borussia. „Wir haben eine große Anlage und können uns auf dem Trainingsgelände aufteilen. Zudem haben wir verschiedene Zeiten und Stationen, so können wir uns an die Vorgaben halten.“

Obwohl das Balltraining nun weiterhin eingeschränkt möglich ist, ist es aus sportwissenschaftlicher Sicht ein wichtiger Schritt für die Profis. „Fußballspezifische Bewegungen – Richtungswechsel, agieren in räumlicher Enge mit Zeitdruck, mit und ohne Gegner und die zugehörigen Stoffwechselgrundlagen sollten nicht allzu lange wegfallen“, sagt Dr. Andreas Schlumberger, Leiter der Abteilung Fitness und Prävention bei Schalke 04, gegenüber dieser Redaktion. „Sonst ist ein merklicher Leistungsverlust zu erwarten“, glaubt er. Die Phase ohne Balltraining sollte seiner Meinung nach deshalb nicht viel länger als zwei Wochen andauern.

Neben dem BVB und Schalke dürfen aufgrund der Ausnahmeregelung auch die fünf weiteren NRW-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen, 1. FC Köln, SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf wieder in Kleingruppen auf die grüne Wiese. Gleiches gilt für Zweitligisten wie etwa den VfL Bochum und Drittligisten aus Nordrhein-Westfalen (zum Beispiel MSV Duisburg).