Essen. Das Coronavirus zwingt die Bundesliga zu einem kompletten Geister-Spieltag. Einige Klubs wollten unter normalen Umständen spielen. Ein Kommentar.

Der erste Bundesliga-Geisterspieltag ist perfekt. Am Mittwoch lenkten auch Union Berlin und RB Leipzig ein. Sie werden ihre Heimspiele gegen den FC Bayern und den SC Freiburg aufgrund der Ausweitung des Coronavirus nun doch vor leeren Rängen austragen. RB Leipzig traf die Entscheidung ohne Empfehlung, bei Union musste das Gesundheitsamt ein Machtwort sprechen.

Lächerliche Argumentation

Endlich hatte die scheinbare Willkür, nach der mit oder ohne Zuschauer gespielt wurde, ein Ende. Nur beim Blick nach Frankfurt fragte man sich: Geht’s noch?

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Der Plan der Eintracht sah vor: Sonntag Geisterspiel gegen Borussia Mönchengladbach, heute Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Basel vor vollen Rängen, 47.000 Besucher wurden erwartet. Laut Gesundheitsamt läge die Wahrscheinlichkeit einer Infizierung beim Spiel gegen die Schweizer bei Null. Lächerlich. Wie kann man das gerade in diesen Zeiten noch behaupten? Zumal: Allein der Ort des Rückspiels steht noch nicht fest, da die Kantonspolizei ein Fußballspiel in Basel verbietet. Auch die Schweizer Liga setzt derzeit wegen der Ausbreitung des Corinavirus aus. Und: Natürlich kommen nicht nur Fans aus Frankfurt zu einem Spiel der Eintracht. Der Zuschauerstrom ist unkontrollierbar. Immerhin lenkten Behörde und der Klub Eintracht Frankfurt ein: Am Donnerstag gibt es nun doch keine Zuschauer.

Montag kommen die deutschen Profiklubs zusammen

Die Inkonsequenz, das Zögern sind dennoch erschreckend, sie zeigen: Keiner weiß so recht, was zu tun ist. Das ist in gewissem Maße verständlich – immerhin gab es so einen Fall noch nie, Fehler müssen zugestanden werden. Dennoch sollte man sich – im Sinne aller – auf eine einheitliche Linie einigen. Vielleicht am Montag. Da kommen die 36 deutschen Profiklubs bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL (Deutsche Fußball-Liga) zusammen.