München/Nürnberg. Der FC Bayern hat die Generalprobe für den Rückrunden-Auftakt beim 1. FC Nürnberg mit 2:5 verloren. Joshua Kimmich ärgert aber etwas anderes.
Ungelegen komme ihm dieses Spiel, hatte der Trainer gesagt. Auch eine hohe Niederlage hielt er für möglich, was aber nicht dramatisch wäre. Am Ende stand tatsächlich ein 2:5 (1:1) – allerdings nicht aus Sicht des 1. FC Nürnberg, dessen Trainer Jens Keller sein Unbehagen über diesen nicht optimal terminierten Test gebracht hatte.
Sondern aus Sicht des FC Bayern, dem beim Drittletzten der 2. Bundesliga im einzigen Test vor dem ersten Rückrundenspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) bei Hertha BSC die verpatzte Generalprobe unterlaufen war. Dramatisch sei das nach dem intensiven Trainingslager in Katar samt sechsstündigem Rückflug aber nicht, befand der Münchener Fußballlehrer Hansi Flick, „das Wichtigste ist, dass sich keiner verletzt hat.“ Und auch wenn die Personalsituation angespannt ist: „Es gibt keinen Grund, jetzt in Hektik zu verfallen.“ Wie eine weitere Warnung wirkte die mittlere Blamage beim FCN dennoch kurz vorm Ligastart.
Zustande gekommen war diese nach Alphonso Davies‘ Ausgleich (34.) ja zudem in der zweiten Halbzeit, als die Bayern nicht mehr mit ihrer derzeit ersten Elf aufliefen, sondern ausschließlich mit Nachwuchs-Feldspielern, darunter Michaël Cuisance, der einen Foulelfmeter verschoss (72.). „Einen Ticken überfordert“ sei die junge Garde gewesen, sagte Flick.
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Transferdebatte in München
Die Breite des Kaders bleibt somit heiß diskutiertes Thema in München. „Schon dünn besetzt“ sei man und habe bis Berlin „noch Arbeit“, sagte Joshua Kimmich, „wir sind auf mehr fitte Spieler angewiesen, wenn wir bis zum Ende auf drei Hochzeiten tanzen wollen.“ Ähnlich hatten sich bereits Leon Goretzka, Thomas Müller und Manuel Neuer geäußert, womit sie Flick in der Transferdebatte unterstützten und den Druck auf Hasan Salihamidzic erhöhten.
Der Sportvorstand brachte in der Bild am Sonntag interne Alternativen ins Gespräch brachte. „In so einer Phase muss man besonders eng zusammenstehen und gemeinsam überlegen, was das Beste ist“, sagte Salihamidzic, „oft ergeben sich dann Lösungen, die man nicht auf dem Zettel hatte: zum Beispiel junge Spieler, die ins kalte Wasser geworfen werden und überraschen, oder auch Positionswechsel, die so nicht vorgesehen waren, aber funktionieren.“ Aber natürlich sei ein Transfer ebenso eine Option, „wir müssen sehen“. Vor allem, ob der Wintermarkt eine echte Verstärkung hergibt.