Düsseldorf. Fünfmal spielte Amin Younes bisher für Deutschland. Der Profi vom SSC Neapel besuchte seinen Heimatverein SG Unterrath für ein Jugendtraining.

Prominenter Besuch auf der Anlage der SG Unterrath: Der fünfmalige deutsche Nationalspieler Amin Younes nutzte die Länderspielpause, um im seinem Heimatverein in Düsseldorf eine Trainingseinheit mit Spielern aus mehreren Jugendmannschaften auszurichten. Hier hatte er einst als Bambini mit dem Fußballspielen begonnen, bevor Scouts von Borussia Mönchengladbach ihn entdeckten. Die jungen Kicker hatten zwar gehörigen Respekt vor dem 26-Jährigen, doch er gab sich locker. Zum Schluss der Einheit schleppte er sogar das Tor.

Gerne hätte er sicher auch in der Woche zuvor in der nur rund zehn Kilometer entfernten Düsseldorfer Arena die Tore getragen – beim Vorbereitungstraining der Nationalelf auf das EM-Qualifikations-Spiel gegen Weissrussland, dass die Löw-Elf mit 4:0 gewann. Das letzte Länderspiel von Younes, der mit der Nationalelf 2017 den Confed-Cup gewann, liegt jedoch mittlerweile etwas mehr als zwei Jahre zurück. Es war ein 5:1-Sieg gegen Aserbaidschan in der WM-Qualifikation.

In Amsterdam startete er durch

In den Kreis der Nationalmannschaft hatte er sich damals vor allem durch famose Leistungen mit Ajax Amsterdam unter Trainer Peter Bosz in der Europa League gespielt. 2017 verlor der holländische Ehrendivisionär erst im Finale gegen Manchester United (0:2). Mit dem Wechsel zum SSC Neapel sollte eigentlich der nächste Schritt erfolgen. Beim italienischen Spitzenverein konnte sich der Deutsch-Libanese bisher jedoch nicht durchsetzen.

Obwohl der technisch feine Flügelspieler aktuell keine Rolle mehr in der Nationalelf spielt, hält Younes immer noch guten Kontakt zum DFB-Stab. Am Rande des Quali-Spiels gegen Weißrussland besuchte er die Nationalmannschaft im Düsseldorfer Teamhotel. Nicht nur, um Länderspiel-Karten für seinen Vater zu besorgen, sondern auch, um sich ausgiebig mit Teammanager Thomas Beheshti zu unterhalten. „Ich bin schon noch im Austausch mit dem DFB, vor allem mit Co-Trainer Marcus Sorg“, sagt Younes. „Da ist alles bestens im Verhältnis. Ich weiß selbst, dass ich erst mal wieder auf Klubebene regelmäßig gute Leistungen zeigen muss, bevor ich Forderungen stellen kann.“

In Neapel braucht er mehr Einsätze

Das Kapitel Nationalmannschaft ist für Younes also noch längst nicht abgeschlossen. Bereits im Juni hatte Joachim Löw ihm in einem persönlichen Telefonat mitgeteilt, dass die Tür weiter offen sei.

Dazu müsste Younes jedoch bei seinem Verein SSC Neapel auf regelmäßige Einsätze kommen. „Nur wenn ich im Verein auch spiele, kann ich mir ernsthafte Gedanken über eine Rückkehr ins Team machen“, sagte Younes im Gespräch mit dieser Zeitung. In der letzten Saison hatte er nur zwölf von 38 möglichen Partien absolviert. Damals warf ihn eine Achillessehnenverletzung körperlich zurück. Aktuell ist er wieder völlig fit. Dennoch kam er in der laufenden Spielzeit kaum zum Zug.

Dennoch plabnt Younes auch in Zukunft, die eine oder andere Einheit bei der SG Unterrath abzuhalten. Am liebsten möchte er dann wieder als aktueller Nationalspieler vor den Jugendlichen stehen.