Köln. Der 1. FC Köln intensiviert die Gespräche mit Kandidaten für die Nachfolge von Trainer Achim Beierlorzer und Manager Armin Veh.
Der 1. FC Köln hofft, seine Trainersuche schnell abschließen zu können. Nur wenige Tage nach der Beurlaubung von Achim Beierlorzer haben Geschäftsführer Alexander Wehrle und Kaderplaner Frank Aehlig, der als Interims-Sportchef fungiert, die Gespräche intensiviert. Der Tabellen-Siebzehnte der Fußball-Bundesliga hat Pal Dardai als Retter im Visier.
Zu Beginn der Woche waren Wehrle und Aehlig zu persönlichen Gesprächen mit dem 43-Jährigen in Berlin. Noch besitzt Dardai bei Hertha einen Vertrag bis Sommer 2020 und die Option, kommende Saison wieder im Nachwuchsbereich beim Hauptstadtklub arbeiten zu können, doch der ungarische Ex-Nationalspieler hat höhere Ambitionen und hat Ohren für die Offerte der "Geißböcke".
Dardai erfüllt das Kölner Suchprofil
Nach der Sofort-Absage von Bruno Labbadia, hatte sich der Ungar rasch als bevorzugte Alternativwahl der Kölner herauskristallisiert. Dardai erfüllt nicht nur Kölns Wunsch nach Bundesliga-Erfahrung, sonder weiß auch, mit den enormen Erwartungen einer Medien- und Millionenstadt umzugehen. In seinen viereinhalb Cheftrainerjahren an der Spree bewahrte der Nachfolger von Jos Luhukay die Hertha 2015 erst vor dem Abstieg (auf Grund der besseren Tordifferenz) und führte sie dann in der Tabelle weiter nach oben bis in den Europapokal.
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Ex-Profi Dardai (297 Spiele für Hertha, 61 Länderspiele) steht für Arbeit und Disziplin. Von ihm erhofft sich das Umfeld einen anderen Führungsstil als zuletzt - und intensivere und häufigere Trainingseinheiten. Denn seit der Trennung von Athletik-Trainer Yann-Benjamin Kugel vor zwei Jahren macht der FC in Sachen Fitness keine gute Figur mehr in einer Liga, in der der Fußball immer physischer wird.
Das Geißbockheim hat inzwischen den Ruf, zu einer Wohlfühloase geworden zu sein. Auch Achim Beierlorzer ließ zuletzt durchblicken, die Zügel möglicherweise zu locker gelassen zu haben.
Beim FC unterstrich man zum Karnevalsauftakt am Montag, dem 11.11. zwar, den Ernst der Lage begriffen zu haben und deshalb auf Kostüme beim Training verzichtet zu haben, einige Spieler zogen im Anschluss dennoch um die Häuser und feierten. Von Vereinsseite gab es zwar dafür die Erlaubnis, dennoch vermitteln Bilder in den Sozialen Netzwerken des torkelnden Torwarts Timo Horn kein professionelles Bild während der sportlichen Krise.
FC-Bosse sprechen erneut mit Heldt
Parallel zu den Gesprächen mit einem neuen Trainer fahnden die Kölner auch nach einem neuen Sportchef. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat sich der FC-Vorstand in diesem Zusammenhang am Dienstag mit Horst Heldt im Kölner Mediapark getroffen. Der frühere VfB- und Schalke-Manager, der bis April bei Hannover 96 tätig war, wurde den FC-Machern von der Headhunter-Agentur empfohlen, die dem DFB zu Fritz Keller als neuem Präsidenten geraten hat.
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Heldt - als Spieler ehemals für den FC aktiv - war bereits vor zwei Jahren als Nachfolger von Jörg Schmadtke im Gespräch, entschied sich nach einer öffentlichen Schlammschlacht damals jedoch zu einem Verbleib in Niedersachsen.
Da der Nachfolger von Armin Veh, von dem sich der Aufsteiger ebenfalls nach der 1:2-Heimpleite gegen Hoffenheim trennte, den neuen Mann auf der Trainerbank mitbestimmen soll, ist bei den Verhandlungen viel Kommunikationsgeschick gefragt. Spätestens zur neuen Woche soll das neue sportliche Führungsduo jedoch seine Arbeit aufnehmen.