Dortmund. Der frühere Scout des BVB stößt die Typen-Debatte im Jugendfußball erneut an und nennt - ausgerechnet - Ousmane Dembélé als Positiv-Beispiel.

Sportdirektor Sven Mislintat vom Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart vermisst in den Nachwuchsleistungszentren der deutschen Profiklubs die Förderung von Individualität und Persönlichkeit. „Talentierte Spieler, die möglicherweise einen schwierigen Charakter haben und auch mal über die Stränge schlagen, haben kaum eine Chance es nach ganz oben zu schaffen“, sagte Mislintat der "Welt".

Als Beispiel nannte der frühere Scout von Borussia Dortmund Ousmane Dembélé, der sich im Sommer 2017 zum FC Barcelona weggestreikt hat. "Ousmane, das habe ich schon häufiger gesagt, ist in gewisser Weise ein Bandit. Wenn man ihn versteht und unterstützt, geht er für einen durchs Feuer."

Nach Auffassung der Verantwortlichen seien diese Spieler nicht gut für die Gruppe. „Aber oftmals sind genau diese Typen Gewinnertypen“, erklärte Mislintat. Nach seiner Ansicht können flache Hierarchien in einer Mannschaft nicht funktionieren: „Es hatten fast alle großen Mannschaften - und da reden wir nicht nur über Fußball - immer spezielle Typen. Leader, die den Unterschied ausgemacht haben. Das ist ein extrem spannendes Thema und ein Schlüssel zum Erfolg." (sid/fs)