Gelsenkirchen. Schalkes Interimscoach Stevens verrät noch nichts über seinen möglichen Nachfolger. Doch es gilt als wahrscheinlich, dass David Wagner vorgestellt wird, sobald der Klassenverbleib feststeht.
Die Verpflichtung von David Wagner als Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 wird immer wahrscheinlicher, doch auch Interimstrainer Huub Stevens schweigt zu dem Thema.
"Von mir hört ihr dazu nichts", sagte der 65-Jährige vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg. Der ehemalige Trainer des englischen Premier-League-Clubs Huddersfield Town gilt seit Tagen als Favorit auf den Trainerjob bei den Königsblauen zur kommenden Saison. Die Aktien des beim Bundesliga-Rivalen Borussia Mönchengladbach scheidenden Dieter Hecking scheinen dagegen gesunken.
Der Offensivspieler Wagner gehörte als Profi 1997 zu jenem Schalker Team, das mit Stevens als Trainer UEFA-Cup-Sieger wurde. "David war damals ein Spieler, der nicht immer gespielt hat. Er hatte Konkurrenz durch Martin, Youri, Radek und Marc", verwies Stevens am Freitag auf die damaligen Stars Martin Max, Youri Mulder, Radek Latal und Marc Wilmots.
Sehr wahrscheinlich wartet der Revierclubs noch die weitere sportliche Entwicklung ab, ehe er die Trainer-Entscheidung verkündet. Bereits am Sonntag (13.30 Uhr/Eurosport) könnte im Fall des Heimsiegs gegen Augsburg der Klassenverbleib endgültig feststehen. Sollte der Tabellen-16. und Verfolger VfB Stuttgart am Samstag bei Hertha BSC nicht punkten, wäre Schalke nach seiner miserablen Saison angesichts des Sechs-Punkte-Vorsprung vor den Schwaben (und der wesentlich besseren Tordifferenz) sogar schon vor dem Anpfiff praktisch gerettet. Laut Medienberichten sollen sich die Schalker mit dem 47 Jahre alten Wagner längst auf die Zusammenarbeit verständigt haben.
Für Stevens, der im Sommer wieder auf seinen Aufsichtsratsposten zurückkehrt, spielen derlei Spekulationen derzeit keine Rolle. Erst will der Niederländer die seiner Ansicht nach "schwierigste Mission" erfolgreich zu Ende bringen.
So rückt nach dem 4:2-Sieg gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag nun die Partie gegen Augsburg in den Vordergrund. "Durch einen Sieg ist noch nicht alles gut. Ich glaube, dass die Spieler das auch wissen", sagte der 65-Jährige. "Wir haben beim BVB gezeigt, was wir können - und das muss uns wieder Selbstvertrauen geben."
Die Spielzeit sei insgesamt schlecht verlaufen, dementsprechend gelte es in den verbleibenden drei Spielen noch einiges zu reparieren. Das sei laut Stevens auch den Spielern klar. "Sie wissen, auf welchem Tabellenplatz wir stehen und dass wir dort eigentlich nicht sein wollen." Fraglich sind am Sonntag noch die Einsätze von Salif Sané (Pferdekuss) und Jeffrey Bruma (muskuläre Probleme). Ansonsten dürfte Stevens auf die im Revierderby erfolgreiche Elf setzen.