Doha. Bayern München holt Benjamin Pavard im Sommer vom VfB Stuttgart. Die Ablösesumme für den Weltmeister soll 35 Millionen Euro betragen.
Neymar war es nicht geworden, aber vielleicht erfüllte es Hasan Salihamidzic gerade deshalb mit Stolz, den Transfer verkünden zu können. „Das ist ein junger Spieler, der Weltmeister ist. Wir sind sehr froh und stolz“, sagte der Sportdirektor des FC Bayern, als er am Mittwoch im Trainingslager in Katar die Verpflichtung des Rechts- und Innenverteidigers Benjamin Pavard, 22, vom VfB Stuttgart zur kommenden Saison bekannt gab. Der Franzose hatte bei der WM 2018 in Russland als Stammkraft großen Anteil am Titelgewinn und erhält einen Vertrag bis 2024.
Es ist ein Transfer, der auch ein bisschen als Antwort des FC Bayern auf die exorbitanten Ablösesummen zu interpretieren ist. Anders als die europäische Konkurrenz scheinen sich die Münchner aus wirtschaftlicher Vernunft und auch Zwängen eher an weitsichtigen Transfers junger Spieler zu versuchen. Pavard kommt für die vergleichsweise überschaubare Ablöse von 35 Millionen Euro, die in seinem Vertrag festgeschrieben war. Zugleich hebt er sich charakterlich von den Stars der Branche ab, die eher Schlagzeilen im Stile von Franck Ribéry liefern, dessen Tiraden nach dem Verzehr eines Goldsteaks das Trainingslager geprägt hatten. Pavard gilt als bodenständig.
FC Bayern hat Hudson-Odoi auf der Wunschliste
Pavard soll in der angekündigten Transferoffensive der Münchener nur der Anfang gewesen sein. Auch die Verpflichtung des Flügeltalents Callum Hudson-Odoi, 18, vom FC Chelsea steht offenbar kurz bevor. „Ein sehr interessanter Spieler, den wir unbedingt verpflichten wollen“, sagte Salihamidzic unmissverständlich. Offenbar sind die Verhandlungen über die Ablöse, die sich in einer ähnlichen Größenordnung wie bei Pavard bewegen dürfte, sehr weit gediehen. Das Puzzle der Bayern für den Umbruch im Sommer nimmt zunehmend Form an.
Ebenfalls eingefügt werden soll darin Links- und Innenverteidiger Lucas Hernández, 22, von Atlético Madrid. Wie Pavard gilt er als bodenständig und wurde als Stammspieler mit Frankreich Weltmeister. Seine festgeschriebene Ablösesumme beträgt 80 Millionen Euro.