Berlin/Dortmund. Fanhilfen haben die Einsatztaktik der Polizei bei den Ausschreitungen am Samstag kritisiert. Die Hertha-Führung widerspricht: “Abenteuerlich!“

Michael Preetz, Geschäftsführer von Hertha BSC, hat die Kritik der Fanhilfen des Berliner Fußball-Bundesligisten und von Borussia Dortmund am Verhalten der Polizei bei den Ausschreitungen am Samstag scharf zurückgewiesen. «Abenteuerlich, ich finde es abenteuerlich. Ich kann dazu nichts anderes sagen. Einen möglicherweise unverhältnismäßigen Einsatz der Polizei mit Gewalt zu rechtfertigen, das muss mir mal einer erklären», sagte Preetz bei der Pressekonferenz zum DFB-Pokalspiel beim SV Darmstadt 98 am Dienstag (18.30 Uhr). «Wir machen uns intensiv Gedanken, wie wir damit umgehen.»

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In einer gemeinsamen Erklärung der Fanhilfen von Dortmund und Hertha war der Einsatz der Polizei als unverhältnismäßig kritisiert worden. Durch den Einsatz von Pfefferspray seien mehr Verletzungen hervorgerufen worden, «als im Westfalenstadion vermutlich jemals durch Pyrotechnik verursacht wurden», hieß es. Er habe für diese Stellungnahme «kein Verständnis», sagte Preetz. Insgesamt waren bei den Ausschreitungen am Samstag laut Polizei 45 Menschen verletzt worden.

Vermummte Chaoten zerstörten nach Angaben der Polizei Dortmund in der Halbzeitpause gleich zwei Sanitäranlagen im Stadion.
Vermummte Chaoten zerstörten nach Angaben der Polizei Dortmund in der Halbzeitpause gleich zwei Sanitäranlagen im Stadion. © Polizei Dortmund

Die Berliner erklärten erneut, alles zur vollständigen Aufklärung beitragen zu wollen. «Pyrotechnik und Gewalt haben in einem Fußballstadion nichts zu suchen», sagte Preetz grundsätzlich. «Es ist die Aufgabe der Vereine, aber auch aller Institutionen sich dort einzubringen und Antworten zu finden.» Insgesamt könne bei dieser Thematik nicht davon geredet werden, dass «man einer Lösung näher gekommen» sei, sagte der frühere Stürmer. «Es sind alle gefordert. Es kann nur ein Zusammenwirken sein von Vereinen, Politik und Polizei. Das wird uns noch ein bisschen beschäftigen.» (dpa)