Wolfsburg. Stürmer-Star Plea und Thorgan Hazard treffen, doch der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach teilen sich die Punkte.
Es war ein Nachmittag der Höhen und Tiefen. Und so klatschte Dieter Hecking zweimal vor Freude in die Hände, zweimal schüttelte er aber auch vor Ärger den Kopf. Denn Borussia Mönchengladbach hat vor 24.101 Zuschauern beim VfL Wolfsburg den ersehnten Auswärtssieg mal wieder verpasst. Die Partie endete 2:2 (1:1), die Fohlen haben so den elften Punkt in dieser Spielzeit eingesammelt, doch auch im achten Auswärtsspiel hintereinander gelang kein Sieg. Trotz allem werden die Gladbacher mit diesem Ergebnis leben können.
Bei der Borussia stand Jonas Hofmann überraschend nicht im Kader. Der Grund: individuelle Belastungssteuerung. Dafür durfte sich Neuzugang Michael Lang erstmals das Fohlen-Trikot überziehen, lieferte ein solides Debüt, nachdem er zuvor wegen eines Außenbandanrisses viele Wochen gefehlt hatte. Außerdem: Nationalspieler Lars Stindl saß wieder auf der Bank und beendete so eine monatelange Leidenszeit nach seiner schweren Syndesmose-Verletzung.
Ansonsten sollten vor allem Thorgan Hazard und Alassane Pléa wieder für Torgefahr sorgen. Und es war der Franzose Pléa, der in den ersten Minuten erlebte, welche Höhen und Tiefen zu so einem Bundesliga-Job gehören.
Erst wurde Gladbachs Stürmer von Florian Neuhaus freigespielt. Eine Körpertäuschung, ein platzierter Schuss aus gut 16 Metern in den rechten Winkel: 1:0, Pléas vierter Saisontreffer. Doch nur fünf Minuten später wollte sich der 25-Jährige am Aufbauspiel der Borussia beteiligen, spielte deswegen einen haarsträubenden Fehlpass in die Füße von Renato Steffen. Der Wolfsburger wiederum ließ einen platzierten Schuss in die rechte Ecke folgen. 1:1.
Überhaupt war es kein Zufall, dass schon in den ersten zwölf Minuten zwei Tore fielen. Denn hier spielten zwei Mannschaften gegeneinander, die beide den Ball wollten. Die beide gestalten wollten. Die beide im 4-3-3 ihr Glück in der Offensive suchen wollten.
Hazard vollendet starken Konter
So ging es munter weiter. Erst hatte Gladbach Glück, weil Wolfsburgs Wout Weghorst erst Nico Elvedi foulte, bevor er den Ball ins Tor leitete (20.). Dann hätte Pléa fast ein zweites Mal getroffen (21.). Dann war es Elvedi, der sich fast über ein Eigentor geärgert hätte (23.).
Die Partie beruhigte sich anschließend etwas, trudelte in die Halbzeitpause, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Denn wieder hatten es die Fohlen eilig, drängten auf die Führung – und trafen dann auch schon in der 48. Minute, diesmal durch Hazard.
Der Treffer war eine Mischung aus Kampf und Können. Erst wollte Matthias Ginter einen Ball nicht ins Aus gehen lassen. Dann behauptete Pléa genau diesen Ball. Christoph Kramer leitete ihn weiter auf Patrick Herrmann. Der dribbelte sich durch die Wolfsburger Verteidigung, spielte Hazard frei, der sicher verwandelte. 2:1. Hazards dritter Saisontreffer. Ein starker Konter.
Weghorst schneller als Ginter
Doch wie das so ist mit den Höhen und Tiefen, folgte auf diesen Höhepunkt in der 59. Minute wieder ein Tiefpunkt, also aus Gladbacher Sicht. Wolfsburgs Yunus Malli flankte in die Mitte. Elvedi fälschte den Ball leicht ab. Weghorst reagierte schneller als Ginter – und schon stand es wieder 2:2.
Beide Mannschaften drängten anschließend auf den Sieg, ohne wirklich zwingend zu werden. So blieb es beim 2:2. Nun spielt die Borussia am nächsten Samstag beim FC Bayern München (18.30/Sky). Das ist definitiv ein Höhepunkt.