Gelsenkirchen. Nach dem Derbysieg schaltet der FC Schalke 04 um: Sportchef Christian Heidel ist vor dem Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt optimistisch.
Am Montag fuhr Christian Heidel nach Frankfurt, zur Manager-Tagung der Deutschen Fußball-Liga. Eine Dienstreise zwischen zwei ganz wichtigen Fußballspielen, für den Sportvorstand des FC Schalke 04 aber kein unangenehmer Termin. Denn seine Laune war ja bestens nach dem 2:0-Sieg im Revierderby gegen Borussia Dortmund. „Auf einmal bekommt man einen neuen Namen“, erzählt er im Gespräch mit dieser Zeitung und lacht. „Alle Leute begrüßen einen mit Derbysieger.“
Heidel über die Goretzka-Nachfolge auf Schalke: "Es wird noch etwas passieren"
Auch Heidel wusste: Wäre das Derby schiefgegangen, wäre der ohnehin schon vorhandene Druck vor dem DFB-Pokal-Halbfinalspiel am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt (20.45 Uhr/ARD und Sky) bis zur Unerträglichkeit gestiegen. Jetzt könnte es allenfalls noch problematisch sein, die Mannschaft in wenigen Tagen ein zweites Mal zu maximaler Konzentration und Hingabe zu animieren. Aber in dieser Hinsicht ist Christian Heidel optimistisch: „Hätten wir jetzt ein Bundesligaspiel gegen Frankfurt, würde ich mir eher Gedanken machen. Aber da es ein Pokal-Halbfinale ist, weiß ich: Alle in unserem Klub haben den Traum, das Endspiel in Berlin zu erleben. Deshalb habe ich auch keine Bedenken. Alle Spieler werden sich sehr schnell wieder fokussieren.“
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Für Heidel war der Derbysieg doppelt wichtig. Denn je näher Schalke dem Ziel Champions-League-Teilnahme kommt, desto größer sind seine Argumente bei Verhandlungen mit möglichem neuem Personal. „Aber kurios ist, dass die Spieler, mit denen wir bisher gesprochen haben, das total optimistisch sehen. Ich konnte ja zum Beispiel Salif Sané, bevor er unterschrieben hat, gar nicht versprechen, dass wir die Champions League erreichen werden.“
Eine vorrangige Aufgabe für Heidel wird nun sein, die Planstelle des künftigen Müncheners Leon Goretzka neu zu besetzen. „Im zentralen Mittelfeld wird noch etwas passieren“, kündigt er an.
Als Trumpf-Ass bei Verhandlungen sieht Heidel auch den Trainer. „Er spielt eine ganz große Rolle“, sagt der Sportvorstand über Domenico Tedesco, der beim Derby wieder seinen Wert für diesen Klub bewies. Höhepunkt war die Party mit den Fans. „Es werden sicher ein paar Leute sagen: Wie kann ein Trainer in die Fankurve gehen?“, sagt Heidel. „Aber das ist auch ein Stück Schalke. Wir sind hier nicht beim Tennis.“