Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hält mit sechs Pleiten den Start-Negativrekord der Bundesliga. Antoine Hey, derzeit Nationaltrainer Ruandas, war damals dabei.

Fortuna Düsseldorf hält in der Bundesliga den Start-Negativrekord mit sechs Niederlagen aus der Saison 1991/1992. Die Mannschaft holte anschließend nur 24 Punkte und stieg als Tabellenletzter ab. Aktuell steht am Ende der Bundesliga der 1. FC Köln – nach fünf Spieltagen noch ohne jeden Punkt. Ob ausgerechnet der rheinische Rivale mit der Fortuna, die sich in der Zweiten Liga im Höhenflug befindet, gleichziehen wird? Die Kölner spielen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim starken Aufsteiger Hannover 96. Wir sprachen mit Antoine Hey, der damals für die Fortuna stürmte. Der 47-Jährige arbeitet seit Jahren in Afrika und Asien als Trainer und Technischer Direktor, derzeit ist er Nationaltrainer Ruandas.

Herr Hey, sollte der 1. FC Köln am Sonntag auch in Hannover verlieren, wäre Ihr Düsseldorfer Team von damals nicht mehr der alleinige Rekordhalter...

Antoine Hey: Deshalb rufen Sie mich an? Dann wissen Sie sicher auch, dass damals bei uns Jörg Schmadtke im Tor stand (lacht, d. Red.). Ich kann jetzt nur hoffen, dass er als Manager des 1. FC Köln alles daran setzt, die Düsseldorfer Schmach zu tilgen.

Wie fühlte es sich für Sie damals an, sechs Spiele in Folge zu verlieren?

Hey: Wir hatten eine absolute Scheißtruppe. Menschlich passte nichts. Über das gesamte Jahr gab es interne Querelen. Aleksandar Ristic war ein Trainer-Diktator. Nachdem er zu Schalke 04 ging, kam Josef Hickersberger. Er war aber genau das Gegenteil von Ristic – nett, freundlich, eben ein Kumpeltyp. Die Mannschaft machte mit ihm, was sie wollte. Plötzlich waren wir mittendrin in der Abwärtsspirale und konnten sie nicht mehr stoppen. Das fühlte sich elendig an.

Es kamen noch Rolf Schafstall, Hans-Jürgen Gede und Horst Köppel. Warum konnten auch drei weitere Trainerwechsel den Absturz nicht verhindern?

Hey: Sie müssen sich das mal vorstellen: Mitten im Wintertrainingslager auf Gran Canaria war Hickersberger nicht mehr da. Der Vorstand hatte ihn rausgeworfen. Keiner der neuen Trainer schaffte es, Teamgeist in die zerstrittene Truppe zu bekommen. Und dann kam natürlich auch noch eine Menge Pech dazu. Es gab tatsächlich auch gute Spiele von uns. Aber meistens sind wir trotz großer Chancen als Verlierer vom Platz gegangen.

Was würden Sie Ihrem Ex-Mitspieler Schmadtke nun raten?

Hey: Ruhig bleiben, schön ruhig bleiben