Essen. Bundestrainer Joachim Löw macht sich Sorgen - und das zurecht. Der Fußball erträgt keine ungezügelte Geldvermehrung. Ein Kommentar.

Burnout, so erklärt es uns Wikipedia, gehe mit emotionaler Erschöpfung einher. Der betroffene Mensch sei müde und antriebslos. Kurz: Er ist ausgebrannt. In besonders schweren Fällen könne Erschöpfung im Suizid enden.

16 Tage vor dem ersten Spiel im Confed-Cup hat Bundestrainer Joachim Löw genau diese Symptome auf den Fußball projiziert und damit indirekt die Fifa und die Uefa kritisiert. Denn Löw macht sich Sorgen. Er beschreibt ein Zukunftsszenario, das bereits heute in Ansätzen zu beobachten ist. Trotz aller TV-Rekorde und trotz voller Fußballstadien.

Zu viele Wettbewerbe und zu viele Spiele produzieren ausgebrannte Spieler, die nach einer nur zehnjährigen Karriere ausgepresst sind, und ermüden Fans. Zuschauer wenden sich zwangsläufig ab, wenn es zu viele und vor allem zu langweilige Spiele gibt, die gierige und hemmungslose Funktionäre auf dem Reißbrett erschaffen, um noch mehr Geld an der Ware Fußball zu verdienen. Das Rad, mahnt Löw, dürfe man nicht überdrehen.

Man sollte die Worte ernst nehmen. Der Fußball erträgt keine ungezügelte Geldvermehrung. Das System wird kollabieren, die Menschen kehren ihm den Rücken zu. Das passiert schneller, als man denkt.