Köln. Einige Fans des 1. FC Köln beschimpften während des Spiels gegen Hoffenheim 1899-Mäzen Dietmar Hopp. Dafür entschuldigten sich die Kölner.

Es waren hässliche Szenen während des Bundesligaspiels zwischen den 1. FC Köln und der TSG Hoffenheim. Einige Anhänger sorgten mit Schmährufen und Plakaten gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp für einen Eklat.

Mit den Jahren war es ruhiger um Hopp geworden. Als der Mäzen 2008 mit Hoffenheim in die Bundesliga aufstieg, waren die Anfeindungen deutlich massiver. Außerdem ist im deutschen Fußball für viele Fans ein neues Feindbild emporgekommen: RB Leipzig. Doch so mancher Anhänger hat dann wohl doch noch nicht die Geschichte der TSG vergessen. Jedenfalls sorgten einige von diesen in Köln mit Schmähgesängen und einem geschmacklosen Plakat für einen Eklat.

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Das Plakat zeigte eine unsägliche Karikatur. Dort war eine fiktive Geburtsurkunde Dietmar Hopps abgebildet. "Mutter: Hure, Vater: Nazi" stand darauf. Die "Urkunde" wird von einer Prostituierten gehalten. Diese dämliche Form des Protests ist allerdings nicht neu: Schon oft haben Fans den Mäzen der Kraichgauer in dieser Form beschimpft.

FC-Präsident Werner Spinner hat sich für Schmährufe und Plakate, die 1899-Hoffenheim-Investor Dietmar Hopp massiv beleidigt hatten, bereits öffentlich entschuldigt. "Diese Beleidigungen sind inakzeptabel und sie spiegeln auch nicht die Werte wider, für die der 1. FC Köln steht", sagte Spinner nach dem 1:1. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann sagte später, die Beleidigungen seien "unterste Schublade. Es ist einfach schlimm, wie Menschen teilweise miteinander umgehen." Der junge Trainer ergänzt: "Mir fehlt da langsam das Verständnis. Es ist richtig peinlich und dumm. Offensichtlich haben diese Leute einen Texthänger. Ihnen fällt nichts mehr ein, dann müssen sie irgendwelchen Mist singen."

Kölns Stadionsprecher Trippel griff ein

Nagelsmann weist besonders auf die Vorkommnisse in den vergangenen Wochen hin. So seien die Aktionen "noch unverständlicher. Jeder ist bestürzt, wenn jemand versucht, einen Bus in die Luft zu sprengen. Ein paar Tage später fährst du ins Stadion, und dir schlägt Hass entgegen. Diese Leute müssen mal nachdenken, ob ihnen der Helm brennt." Und Manager Alexander Rosen fügte an: "Das war eine unsägliche Frechheit, es ist nicht zu fassen, was für Schwachköpfe da Hass säen. Das ist nicht zu akzeptieren", sagte Rosen: "Diese Form der Abneigung gegen unseren Hauptgesellschafter hat aus meiner Sicht eine neue Dimension erreicht.

Stadionsprecher Michael Trippel hatte die offenbar unbelehrbaren Anhänger der Kölner mehrfach aufgefordert, die Beleidigungen zu unterlassen. Viele Kölner Fans unter den 49.600 Zuschauern hatten zudem mit Pfiffen verdeutlicht, dass sie das entwürdigende Verhalten der Ultras für deplatziert hielten.