München. Der FC Bayern muss mindestens in der kommenden Woche auf Mats Hummels verzichten. Der Nationalspieler verletzte sich am Sprunggelenk.

Carlo Ancelotti hatte vorgesorgt und Mats Hummels im Top-Spiel der Bundesliga gegen Borussia Dortmund geschont. Erst nach 79 Minuten durfte der Weltmeister beim 4:1 gegen seinen Ex-Klub aufs Feld. Nichts sollte seinen Einsatz in der Champions League gefährden. Mittwoch spielt Bayern im Viertelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid (20.45 Uhr/ZDF). Und dann ereilte Ancelotti der Schock trotzdem: Hummels fällt am Mittwoch aus. Womöglich sogar für den Rest der Saison.

Verstauchung des Sprunggelenks

Das war passiert: Sonntag trainierte Hummels mit der Reserve, weil er ja in der Bundesliga nicht durchgespielt hatte; doch nach 35 Minuten war die Einheit für ihn beendet. Ein Pressschlag, Hummels sank zu Boden, die Diagnose ergab: Verstauchung des Sprunggelenks sowie Verletzung des Kapselbandapparats. Wie lange er ausfallen wird, stand gestern noch nicht fest. „Mindestens die nächste Woche“, teilte der Nationalspieler nur über den Nachrichtendienst Twitter mit.

Für den Rekordmeister ist das ein Rückschlag. Hummels, der im Sommer für rund 35 Millionen Euro nach München gekommen war, gilt als einer der besten Innenverteidiger der Welt und sollte das Bayern-Spiel gegen Real Madrid schon in der Abwehr eröffnen. Das Zusammenspiel mit dem Spanier Javi Martinez funktionierte zuletzt überragend und sicherte zehn Punkte Vorsprung in der Bundesliga. Jetzt wird ihn Jérome Boateng ersetzen, der gerade selbst eine Schulterletzung auskuriert hat.

Diese Nachricht platzte in eine Phase, in der bei den Bayern nach dem 4:1-Sieg gegen den BVB pures Glücksgefühl herrschte. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Trainer Ancelotti auch die letzten kleinen Probleme im Team behoben. Zum Beispiel bei Franck Ribéry.

Zärtlich zu Ribéry

Als er den Mittelfeldspieler in der 74. Minute des Heimspiels gegen Dortmund auswechselte, reagierte der Franzose entsetzt. Sportlich hatte es dafür keinen Grund gegeben. Ancelotti nahm seinen Star, küsste ihn zärtlich auf die Wange und umarmte ihn. Ribéry konnte sofort wieder lächeln. Es war eine Szene, die zeigte: Der Trainer tut alles, um seine Stars bei Laune zu halten.

Wie Hummels sollte auch Ribéry für das Real-Spiel geschont werden. Und außerdem wollte Ancelotti dem Torschützen zum 1:0 (4.) den Sonder-Applaus der Fans ermöglichen. Auch das braucht Ribéry. Denn wenn er sich wohlfühlt und viele Freiheiten bekommt, kann er Höchstleistungen wie im Spiel gegen Dortmund abrufen. Der 57-jährige Ancelotti sagt über Ribéry: „Er hat ein fantastisches Spiel gemacht. Man merkt nicht, dass er 34 Jahre alt ist.“

Der 81-malige französische Nationalspieler betont mit Blick auf Ancelotti, wie sehr er das alles genießt: „Er gibt viel Vertrauen, es macht Spaß mit ihm.“

An solchen Szenen ist zu erkennen: Ancelotti, der schon dreimal die Champions League gewonnen hat, weiß um die Feinheiten in der entscheidenden Phase der Saison. Unter Vorgänger Pep Guardiola war die Mannschaft dreimal ins Formtief gefallen. Jetzt zieht Ancelotti alle Register. Aber gegen Trainingsunfälle ist auch er nicht gefeit.