Essen. Lukas Podolski hat sich kritisch über die neue Generation von Nachwuchsfußballern geäußert. “Man will offenbar Spieler aus dem Katalog“, sagt er.
Nationalspieler Lukas Podolski hat die neue Generation von Nachwuchsfußballern kritisiert. Der Profi von Galatasaray Istanbul beklagt, dass es keine richtigen Typen mehr gibt.
Vor seinem letzten Spiel für die deutsche Nationalmannschaft äußerte sich Podolski in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Er selbst habe noch ganz andere Zeiten erlebt: „Papa hat mich zum Training gefahren – dann ging es auch schon auf den Platz.“ Heute bekomme ein Jugendlicher viel mehr Unterstützung: „Man nimmt ihnen fast alles ab. Ich finde das nicht richtig. Es gibt für alles irgendwelche Spezialisten. Videoanalysten, Pädagogen, Psychologen oder Ernährungsberater.“
Daher sei er froh, dass er eine andere Zeit mitgemacht hat: „Damals gab es noch mehr Typen, weniger Regeln, mehr Freiheiten.“ Die neue Spielergeneration werde durch die Vereine zu sehr geformt: „Heute will man offenbar computer-gesteuerte Spieler, Spieler aus dem Katalog. Typen entwickeln sich so kaum noch. Das ist schade, denn Typen machen doch den Fußball aus.“
So einer wie Podolski selbst zum Beispiel. Und obwohl der gebürtige Pole, der in der Bundesliga für den 1. FC Köln und für Rekordmeister Bayern München spielte, eine ganz andere Schule als die neue Generation durchlaufen habe, sei er für seine Trainer, insbesondere aber für Bundestrainer Joachim Lös, immens wichtig gewesen. „Ich denke, ich war auch eine Art Musterschüler für ihn“, sagt der 31-Jährige dem Kölner Stadt-Anzeiger. Podolski ergänzt: „Man merkt ihm immer an, dass er stolz darauf ist, Spieler weiterzuentwickeln. Ihn zeichnet das Menschliche aus. Ich habe Jogi nie als arrogant erlebt.“
Am Mittwoch, 22. März, bestreitet Podolski gegen England sein letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft. Es wird das 130. Seiner Karriere sein. Im Sommer wechselt er zum zu Vissel Kobe in die erste Liga Japans.