Nürnberg. Ein Tor hat den Hessen gereicht, um sich in der Relegation den letzten freien Bundesliga-Platz zu sichern. 1:0 besiegte Frankfurt den 1. FC Nürnberg.

Die Eintracht aus Frankfurt verhinderte den fünften Abstieg in ihrer Klubgeschichte aus der Fußball-Bundesliga. Nach dem 1:0 (0:0) im Rückspiel der Relegation (Hinspiel 1:1) durch das goldene Tor von Haris Seferovic in der 66. Minute lagen sich die Frankfurter in den Armen, während die Nürnberger enttäuscht vom Rasen gingen. Die Franken hätten mit dem achten Aufstieg den alleinigen Platz eins der Fahrstuhl-Mannschaften vor Arminia Bielefeld erobern können. So müssen die Nürnberger in der neuen Saison einen weiteren Anlauf nehmen. Aber hinter den Zahlen und Rekorden steckt mehr: Emotionen und Millionen. Während die Frankfurter und Nürnberger Fans ihre Tränen der grenzenlosen Freude und der tiefen Trauer trockneten, hat der Ausgang der Relegation fundamentale Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Klubs.

Es ging um sehr viel in diesem Duell, aber dass es noch Wichtigeres im Leben gibt, machte Frankfurts Trainer Niko Kovac vor der Partie mit seiner Einordnung deutlich: “Es ist wirklich nur ein Fußballspiel, wenn auch ein sehr bedeutendes.” Der 44-jährige Kroate sprach damit das Schicksal von Marco Russ an. Nur wenige Stunden vor dem Hinspiel war bekannt geworden, dass der Eintracht-Kapitän an Hodenkrebs erkrankt ist. Russ, der am Donnerstag per Eigentor das 0:1 erzielt hatte und wegen der zehnten Gelben Karte für die gestrige Partie gesperrt war, trat die Reise nach Nürnberg nicht an. Am heutigen Dienstag soll er operiert werden.

Stendera mit Verdacht auf Kreuzbandriss

"Mit einem Tor sind wir wieder voll im Rennen", hatte Kovac seine Spieler vor der Partie aufgebaut. Aber das Toreschießen ist in dieser Saison nicht die Spezialität der Frankfurter gewesen. 34 Tore in 34 Spielen, das war in der Bundesliga schon zu wenig. Dies lag zum Teil auch an der Verletzung des Torjägers Alexander Meier, der zwar wieder fit ist, den Kovac aber nicht für die Anfangself nominierte. Bereits nach elf Minuten musste Kovac umplanen, weil Marc Stendera mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Platz humpelte.

Die Eintracht hatte auch in Nürnberg in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, doch der Zweitliga-Dritte ließ mit einer massiven Abwehr den Drittletzten der Bundesliga nicht zum Abschluss kommen. Kurz vor der Pause fanden die Frankfurter dann doch die ersten Lücken in der Defensive, aber erst Änis Ben-Hatira und dann Haris Seferovic konnten den Ball nicht an Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer vorbei ins Tor bringen.

Nach 57 Minuten kam Edel-Joker Meier. Zwar traf Frankfurts Torschütze vom Dienst nicht, aber Haris Seferovic erzielte in der 66. Minute nach Vorarbeit von Mijat Gacinovic das umjubelte 1:0. Nürnberg bemühte sich um den Ausgleich. Ohne Erfolg. Eintracht Frankfurt bleibt im Oberhaus, muss sich aber in der neuen Saison steigern, um nicht erneut ins Zittern zu geraten.

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

Nürnberg - Frankfurt